Freitag, 20. März 2015

Im fahlen Licht der Sonnenfinsternis

Eine Sonnenfinsternis zum Frühlingsanfang, welch einmaliges Himmelsereignis! Unsere Beobachtungsschutzbrillen mit denen wir im Sommer 1999 das Phänomen verfolgt hatten, blieben aber trotz intensiver Suchaktion verschwunden.
Rechtzeitig beim Frühstück hörte ich in den Nachrichten den Tipp, die Sonnenscheibe per Feldstecher auf ein Blatt Papier zu projizieren. So liess sich sogar fotografisch festhalten, wie sich der Mond immer weiter vor die Sonne schob.





Gegen halb elf Uhr war nur noch ein knappes Drittel der Sonnensichel zu sehen und die Landschaft in ein eigenartiges fahles, gelbliches Dämmerlicht getaucht. Ich musste einfach dem spontanen Impuls folgen, im Halbschatten des Mondes laufen zu gehen.

Im Gegensatz zum abendlichen Eindunkeln wirkte das Lichtspektrum, das die partielle Sonnenfinsternis schuf unnatürlich, berührend, ein bisschen bedrückend und durch die Einzigartigkeit doch sehr fesselnd. Mit blossen Augen wagte ich nur einen blitzschnellen Blick auf die Sonne - ihr war so nichts anzusehen. Und ich fragte mich, ob die Tiere den aussergewöhnlichen vergilbten, Grauschleier am Himmel auch wahrnahmen? Oder ob ich ihn nur beachtete, weil ich vom seltenen Himmelsphänomen wusste?

Sang die Goldammer nicht etwas verhaltener als sonst? Und weshalb stürmten alle Schafe zum Zaun, um sich streicheln zu lassen, obwohl sie sonst reissaus nehmen, wenn ich vorbei jogge?





Gespiesen von der Frühlingswärme und dem so speziellen Lichtspiel wurde mein 4 km-Läufchen zu einem unvergesslichen Erlebnis. Zumal sich auch das Gefühl bestätigte, dass seit ein, zwei Tagen die Lebensenergie rasant wieder zurück kommt und die Grippe endgültig überwunden ist.


Zurück zuhause war die Sonne nur noch zu einem kleinen Teil angeknabbert, und bald strahlte auch sie wieder mit voller Energie!

4.1 km lockerer Lauf + 3 Steigerungen
5:41 Min./km / Puls 130
+/- 40 hm / 8° schön, sanfter O-Wind

Track https://connect.garmin.com/modern/activity/724285883

2 Kommentare:

  1. Liebe Marianne,
    welch ein Privileg, dieses besondere Zeitfenster so genießen zu können! Ich brauchte keine Sofi-Brille, das Rheinland lag im Nebel :-(
    Es wurde allerdings spürbar trüb, gerade wie im November bei Abenddämmerung. Wie gern hätte ich das "ungetrübt" erlebt!
    Es freut mich zu lesen, dass Du Dich besser fühlst und wieder ein klein wenig Frischluft erlaufen warst! Und ich glaube, Geduld JETZT wird sich auszahlen. Nicht Deinem geschwächten Organismus nun zuviel abverlangen, in der Langsamkeit liegt die Kraft ;-)
    Liebe Grüße und weiter guten Aufwärtstrend!
    Elke

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    1. Liebe Elke
      Oh wie schade, dass die sich Sonne zur Zeit der partiellen Finsternis in eurer Gegend hinter Wolken versteckt hat! Zumal sie so viele Kilometer nördlicher deutlicher zu sehen gewesen wäre als bei uns!
      Ich nehme deine "Ermahnung" der geschwächten Gesundheit wegen geduldig zu sein ernst! Doch ich ahne, dass du vermutest, dass wir trotzdem am Kerzerslauf mittun möchten ;-)
      Lass dir versichern, dass wir dieses Jahr keine Bestzeiten jagen werden - es geht nur um's Dabeisein, denn wir möchten ja nächste Woche auch wieder in ein sanftes Marathon-Programm einsteigen!
      Liebe Grüsse und danke für die Guten Wünsche
      Marianne

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