Freitag, 30. November 2012

Joggen statt Tempo-Laufen

Weil ich vermeiden möchte, dass aus dem lästigen Kratzen im Hals eine Erkältung wird, habe ich heute mein 10 km Mittel-Tempo-Training gestrichen. Lieber leistete ich Andi beim Joggen Gesellschaft. Seit Wochen sind wir zum ersten Mal wieder zusammen gelaufen - wie habe ich diese gemeinsamen Plauder-Stunden vermisst!
Trotz Bise und fast 0° war die Kälte heute viel weniger unangenehm als beim Nass-Kalten-Dauerregen-Wetter der letzten Tage. Und der fast volle Mond, der als riesige orange Scheibe hinter dem Wald auftauchte, machte dieses Nacht-Jogging zu etwas ganz Besonderem. 

8.2 km Jogging 5:56 Min./km / Puls 120
+/- 70 hm / 1° Bise
Track http://connect.garmin.com/activity/248047850

Donnerstag, 29. November 2012

Mit Halsweh durch den Schnee-Regen?

Ob die Entscheidung, trotz leichtem Halsweh laufen zu gehen vernünftig war? Bis aufs Kratzen im Hals fühle ich mich gut. Und doch überlegte ich lange hin und her, bevor ich gestartet bin. Mit Andis Erkältungs-Leidensgeschichte vor Augen, wollte ich auf keinen Fall übertreiben.
Unterwegs spürte ich energiemässig keine Einschränkung, und die Trainingswerte sehen auch nicht anders aus, als vor einer Woche. Nun ist schon wieder Ingwertee-Trinken und Abwarten angesagt...

12 km DL locker 5:40 Min./km / Puls 128
+/- 85 hm / 4° Schnee-Regen
Track http://connect.garmin.com/activity/247744506

Mittwoch, 28. November 2012

Hügel-Training mit den lätti runners

Wie bin ich dankbar, dass ich trotz leichtem Kratzen im Hals das Training mit den lätti runners nicht habe sausen lassen. Es wurde zu einem der Besten, das wir je erlebt haben!
Um halb sechs trafen wir uns im Dunkeln und bei Regen, und niemand war begeistert, laufen zu gehen. Beim Einlaufen erlebten jene, die ohne Stirnlampe unterwegs waren die eine oder andere feuchte Kollision mit einem Strauch am Wegrand, und das erste Intervall auf dem stockdunklen Weg nach Moosaffoltern hoch fiel nicht leicht. 
Doch von Etappe zu Etappe lief es allen besser. Die Freude am gemeinsamen unterwegs Sein und der eigenen Leistung wuchs. Regenwetter und Dunkelheit machten uns nichts mehr aus. Wir lösten uns vom  Alltag, und einige begannen von fernen Lauf-Zielen zu träumen (Jungfrau oder NYC Marathon)?. 
Als wir den höchsten Punkt der Strecke erreichten, fielen einige Schnee-Regen-Flocken vom Himmel, in der Ferne glitzerten die Lichter von Magglingen und vor uns die Weihnachtsbeleuchtung von Dieterswil. "Das ist ja geradezu romantisch!", hörte ich jemanden sagen, und alle waren sich einig, dass diese gemeinsamen Tempo-Trainings genial sind und einfach rundum gut tun. 
Es ist so schön und berührend, wenn sich unerwartet und auf so einfache Art ein paar Glücks-Momente einstellen! 

5.6 km Hügel-Training (5 x 3 Min. aufwärts) mit den lätti runners
7:09 Min./km / Puls 118
+/- 100 hm / 4° Regen
Track http://connect.garmin.com/activity/247568056

Dienstag, 27. November 2012

Verregnete 4 x 1000 m Intervalle

Es war 3 Grad kalt und regnete unaufhörlich, als ich mich in Burgdorf auf die Suche nach einer Tempo-Lauf-Strecke machte. Ich hatte mir vorgestellt, auf dem ersten Abschnitt des Herbstlaufes - dem Wanderweg der Emme entlang - zu rennen. Heute lagen hier allerdings viele Pfützen, die oft die ganze Breite des Wegs ausfüllten. Ausweichen auf den lehmigen Acker war wenig verlockend, denn dabei blieben die Schuhe im Matsch beinahe kleben.
"Das wird nichts mit den Intervallen", dachte ich mir schon. Da fiel mir eine ganze Perlenkette von Autoscheinwerfern auf. Und nach einem kurzen Abstecher weg vom Naturpfad gelangte ich auf eine schnurgerade Nebenstrasse. 
Auf den ersten 1000 Metern blieb ich, was das Tempo anbelangte, auch auf der Teerstrasse fast kleben. Der selbe Weg zurück war "abwärts" aber einfacher zu bewältigen, und die Mischrechnung nach vier Etappen sah zum Schluss gar nicht so schlecht aus!
Und überhaupt - wegen ein bisschen Nässe und Kälte durfte ich heute nicht klagen - unserer Tochter wurden zwei quer liegende Weisheitszähne rausoperiert, während ich laufend auf sie wartete...

4 x 1000 m / 4:16 Min./km / Puls 158
1. 1000 m - 4:23 Min./km / Puls 154 / "aufwärts" (+ 5 hm / Rückenwind)
2. 1000 m - 4:11 Min./km / Puls 159 / "abwärts" (- 5 hm / Gegenwind)
3. 1000 m - 4:18 Min./km / Puls 159 / "aufwärts" (+ 5 hm / Rückenwind)
4. 1000 m - 4:11 Min./km / Puls 160 / "abwärts" (- 5 hm / Gegenwind)
in 11 km / 5:21 Min./km / Puls 137  
+/- 30 hm / 3° Dauerregen
Track http://connect.garmin.com/activity/247247204

Montag, 26. November 2012

Nieselregen-Jogging

Zehn Grad und Nieselregen sind zum Joggen gar nicht so unangenehm, wie man sich das aus der waren Stube heraus vorstellt! Klar, die nassen Füsse hätten nicht sein müssen, aber die Temperatur war so angenehm, dass ich meine Montags-Runde um zwei Extra-Schlaufen erweitert habe.

8.5 km Jogging 5:56 Min./km Puls 118
+/- 65 hm / 10° Nieselregen
Track http://connect.garmin.com/activity/246964660

Sonntag, 25. November 2012

24.1 km Sonntag-Abend-Longrun

Lange hatte ich meinen Solo-Longrun heute vor mir her geschoben. Als ich um drei Uhr endlich los lief, war ich erstaunt, wie herrlich erholt sich meine Beine nach dem gestrigen Ruhetag anfühlten. Unbeschwert konnte ich etwas länger als zwei Stunden meinen Gedanken nachhängen, und je düsterer und dunkler der regnerische November-Nachmittag wurde, desto mehr freute ich mich auf's warme Feuer im Ofen zuhause und eine Tasse heisse Blåbärsoppa. Was für die Langläufer am 90 km langen Wasalauf als offizielle Verpflegung recht ist, kann ja auch für Läufer nach einem Wintertraining nicht schlecht sein! Die Blaubeersuppe ist nicht salzig, wie man das von einer Suppe erwarten würde, sondern ein süsses Getränk aus Blaubeeren, das leicht mit Stärke eingedickt wird - also eher eine dünne Blaubeer-Crème. Und sie wärmt herrlich nach einem solch feucht-grauen Training.

24.1 km Longrun 5:36 Min./km / Puls 137
+/- 180 hm / 10° leichter Regen
Track http://connect.garmin.com/activity/246644831

Freitag, 23. November 2012

Getrübte Freude

Nur zehn Tage nach überstandener Operation kann ich bereits fast ungehindert trainieren. Ich brauche nur noch etwas lange zum Warmlaufen. Die verletzte, schräge Bauchmuskulatur macht es auf den ersten Kilometern schwer, den Schritt mit dem linken Bein lang zu ziehen...
Aber eigentlich habe ich gar nichts zu jammern. Andi's Läuferleben ist zurzeit viel mühsamer! Schon das kleinste Jogging ist eine Herausforderung. Jetzt geht er mit seiner hartnäckigen Erkältung in eine neue, zehntägige Antibiotikarunde und lässt auch Akupunktur und Schröpfen nicht unversucht. Hoffentlich wirkt dieser Mix nun endgültig, damit wir bald wieder gemeinsam unterwegs sein können!

7 km Mitteltempo 4:52 Min./km / Puls 152
in 11 km 5:19 Min./km / Puls 142
+/- 75 hm / 9°
Track http://connect.garmin.com/activity/245914660

Donnerstag, 22. November 2012

Winterpause ohne Winterpause?

Unser nächstes Marathon-Ziel liegt keine Marathon-Plan-Länge mehr entfernt. Und eigentlich wäre es Zeit für eine Winterpause! Doch ich möchte mich diesmal nicht mit einem Hauruck-Notfall-Plan auf den Dubai-Marathon vorbereiten. Ein "richtiges" Aufbau-Training soll es sein. 
Damit wir doch ein bisschen zur Ruhe kommen, etwas Raum bleibt ein bisschen erkältet zu sein, ein bisschen viele Weihnachtsfeste zu feiern und davor ein bisschen im Stress zu sein, habe ich vor, das normale Laufprogramm etwa um einen Drittel abzuspecken.
Ich hoffe, dass wir mit einer Mischung aus den 3:45 - 3:30 - und 3:15er Marathon-Plänen gut durch den Winter kommen werden.
Umfangmässig werde ich mich eher am langsamsten Plan orientieren, und von der Geschwindigkeit her, laufe ich, was die Pulsuhr erlaubt...

10 km lockerer Dauerlauf 5:40 Min./km / Puls 128
+/- 80 hm / 8°
Track http://connect.garmin.com/activity/245626294

Mittwoch, 21. November 2012

Ping Pong

Gestern konnte ich die Fäden ziehen gehen. Der Arzt war sehr zufrieden über die schnelle Wundheilung. Und er gab mir grünes Licht, ab sofort ohne Einschränkung wieder ins Training einzusteigen. Ich hatte mir auch vorgenommen, direkt nach dem Arzttermin heimzufahren, in die Sportschuhe zu schlüpfen und Marathon-Tempo-Intervalle laufen zu gehen.
Doch plötzlich war ich ganz froh, dass ich in der Praxis fast eine Stunde hatte warten müssen, unser Jüngster anrief, und mich bat, mit ihm eine Winterjacke kaufen zu kommen und der Stau auf der Autobahn beim Heimfahren so viel Zeit kostete, dass es vor dem Nachtessen nicht mehr für ein Training reichte... der Nebel war sowieso zu dick und die Nacht zu dunkel, und zu kalt, und ich zu müde und, und, und... so dass ich viele Ausreden hatte, nicht laufen gehen zu "müssen". 

So kenne ich mich eigentlich gar nicht?!?

Augehoben ist nicht aufgeschoben! 
Heute Mittag schien das geplante Training kein "Müssen" mehr zu sein, sondern hatte sich in ein raus gehen "Dürfen" verwandelt. Das Einlaufen fühlte sich super an. Und die Nähte waren auch beim schnelleren Laufen kaum mehr zu spüren. 
Und doch lief es nicht rund. Irgend etwas schien mich wie an unsichtbaren Zügeln zurückzuhalten, und der Puls kletterte höher, als mir lieb war?!? 

Ich denke wir spielen in unserer Familie Virus-Ping-Pong!!! 3/4 der noch zuhause wohnenden Familie ist wieder heftig erkältet. Letzte Woche lag der Jüngste im Bett, gestern begann Andi nach dem ersten 8 km Jogging seit fast einer Woche wieder zu husten, und heute leistet mir unsere Tochter warm eingekuschelt in den dicksten Wollpullover samt Schal mit Halsweh und dickem Kopf Gesellschaft... Und auch ich scheine erkältet zu sein, ein kleines bisschen zwar nur - ich habe aufgehört zu zählen, das wie vielte Mal in diesem Herbst...

3 x 2000 m Marathon-Tempo 4:51 Min./km / Puls 154
1. 2000 m / 9:33 Min. / 4:46 Min./km / Puls 150 (+ 10 hm)
2. 2000 m / 9:53 Min. / 4:57 Min./km / Puls 155 (+ 25 hm)
3. 2000 m / 9:41 Min. / 4:50 Min./km / Puls 156 (+ 05 hm)
in 11.0 km 5:15 / Puls 144
+/- 100 hm / 2°
Track http://connect.garmin.com/activity/245379272

6.1 km unterwegs mit den lätti runners
Crescendo - 10-7-3-1 Min. Mittel-Tempo bis Endspurt
6:40 Min./km / Puls 123 / 5°
Track http://connect.garmin.com/activity/245462233

Montag, 19. November 2012

Sanfter Wiedereinstieg

Der Halbmarathon von Tenero war nicht der einzige Grund für meine Laufpause. Seit September hatte ich einen geplanten Eingriff vor mir her geschoben. Letzten Dienstag war es schliesslich so weit. Erfreulicherweise scheint die trainingsbedingte Regenerations-Fähigkeit nicht nur die Muskeln jeweils schnell wieder einsatzfähig zu machen. Weniger als 24 Stunden nach der Laparoskopie war ich wieder zu Hause. Und heute fühlte ich mich fit genug für eine kurze Runde durch den Novembernebel.

7.1 km Jogging 6:04 Min./km / Puls 123
+/- 50 hm / 2°
Track http://connect.garmin.com/activity/244884736

Montag, 12. November 2012

Verspätetes Auslaufen

Bevor ich eine Ruhewoche einlegen werde, geniesse ich eine ganz lockere, regenfreie :-) Runde um den Hardwald und das Gefühl, dass sich die beanspruchte Muskulatur von Kilometer zu Kilometer etwas mehr entspannt.

7.1 km Jogging 6:00 Min./km / Puls 117
+/- 45 hm / 11°
Track http://connect.garmin.com/activity/242729889

Sonntag, 11. November 2012

Mezza Maratona Ticino Tenero 2012

Locarno soll der wärmste Ort der Schweiz und die nördlichste Ortschaft mit mediterranem Klima an einem See sein! Doch als Andi, Hugo und ich am Samstag Nachmittag im Tessin ankommen, regnet es Bindfäden. Es ist keine 10° warm, die Berge verstecken sich in dichten Wolken, und man kann das andere Seeufer nicht sehen. 
Schnell huschen wir vom Parkplatz zum Sportzentrum in Tenero, um die Startnummern abzuholen. 
Der Start-/Ziel-Bogen steht einsam und verloren im Dauerregen, und wir können uns nicht vorstellen bei diesen Bedingungen einen (Halb-)Marathon zu laufen.
Den ganzen Abend über regnet es unaufhörlich und stark. Und auch in der Nacht hört das Plätschern vor dem Fenster nie auf.

Am Frühstückstisch gibt Hugo bekannt, er verzichte der angeschlagenen Gesundheit zuliebe auf einen Start beim Marathon, was bestimmt vernünftig und dennoch schade ist. Die Nachricht passt zum Aussehen der Palmen im Park vor dem Hotel – sie lassen ihre verregneten Wedel traurig hängen…

Ich bleibe optimistisch. Lieber kühles Wetter als Hitze! Aber was soll ich bloss anziehen? Ich entscheide mich für T-Shirt, kurze Hose, Stirnband samt Schirmmütze und Handschuhe. Weil das Auto-Thermometer auf der kurzen Fahrt nach Tenero nur noch 7° anzeigt, streife ich auch noch Ärmlinge über.
 
Andi und Hugo scheinen gar nicht so traurig darüber zu sein, im Café des Sportzentrums, das vor Begleitern wimmelt, zurückzubleiben. 
Nach dem Einlaufen stelle ich mich wie die meisten Läufer so lange wie möglich unter das schützende, riesige Vordach. Wenige Minuten reichen zum Einreihen hinter dem Startbogen aus. Um 9:25 Uhr geht es los.



Rasant laufen wir vom Gelände des Sportzentrums auf die Strasse. Keinen Moment werde ich am vorwärts Kommen gehindert. Und ich bin froh, dass sich der Regen nicht so kalt anfühlt wie befürchtet. Das Beingefühl stimmt, und ich lasse mich vom Läuferstrom mitziehen.


Flugs ist der erste Kilometer bewältigt. Die Garmin piept bereits nach 4:13 Min., und am ersten Kilometer-Schild laufe ich vier Sekunden später vorbei.
Ich bin mit einem ehrgeizigem Traum-Ziel unterwegs und will bestenfalls versuchen, eine neue Bestzeit zu laufen (unter 1:33:10 Stunden). 
Auf meinem Paceband habe ich 1:34:56 bis 1:32:49 (4:30 bis 4:24 Min./km) notiert. Und ich habe mir vorgenommen, auf den ersten fünf Kilometern die für eine Bestzeit nötige Pace von 4:24 Min./km nicht zu unterschreiten. 
Im April hatte ich es in Zürich geschafft, 10 Kilometer in einer Geschwindigkeit von 4:10 Min./km zu laufen. Da war ich in der Form meines Lebens gewesen... Die Vorstellung die doppelte Distanz "nur" 14 Sekunden langsamer pro Kilometer zurückzulegen, fühlt sich sehr abenteuerlich an!!! Also leicht bremsen!

Über die Verzasca, gelangen wir auf die Magadino-Ebene. Der Regen trommelt auf die grossen Plastik-Tunnel-Treibhäuser. Die Maisfelder sind abgeerntet, und die Stoppeln stehen in tiefen Pfützen. Solche hat es auch auf der Betonpiste. So bleibt nicht viel Zeit, den Blick über die Landschaft schweifen zu lassen. Sie zeigt sich sowieso grau in grau. Bei jedem Schritt muss man darauf achten, wohin man tritt. Die vielen Läuferfüsse in ihren grell-bunten oder neon-farbenen Laufschuhen bahnen sich mit lautem „Pflitsch, Pflotsch“ einen Weg um oder durch die manchmal knöcheltiefen Wasserlachen. Ausweichen ist oft nicht möglich. Bald schmatzen die Füsse in den triefnassen Schuhen. Doch es murrt niemand.

Auf dem zweiten Kilometer habe ich meinen Rhythmus gefunden, und der Puls ist gut. Es bläst ein spürbarer Gegenwind, doch ich finde immer wieder einen breiten Männer-Rücken, hinter dem ich mich verstecken kann.
Nach dem 4. Km-Schild schaue ich einen Augenblick zu lange auf die Uhr, übersehe eine tiefe, schmutzig-braune Riesen-Pfütze und mache einen Misstritt. Der linke Fuss knickt nach innen um, es knirscht im Sprunggelenk. Glücklicherweise verebbt der Schmerz nach ein paar Schritten und ich kann das Missgeschick wieder vergessen.

Publikum hat es kaum, aber an allen Abzweigungen stehen Helfer, die uns mit „Forza, Forza“ oder „Bravi“ anfeuern. 
Mein Marschplan ist einfach. Ich möchte bestenfalls nach 22, 44, 66, 88 Minuten die 5 Kilometer-Abschnitte zurückgelegt haben.
Die erste Etappe treffe ich nicht schlecht (21:46 Min. - 4:21 Min./km). Und da die Herzfrequenz tiefer bleibt als erwartet, wage ich das Tempo "mitzunehmen". Weitere Kilometer-Schilder fehlen, so muss ich mich auf mein Gefühl verlassen. Die Garmin scheint zu kurze Kilometer zu messen und zeigt eine schnelle Durchschnitts-Pace von 4:18 Min./km an.

Die Kälte und der Regen machen mir nichts aus. Ich freue mich über meinen tiefen Puls und finde es genial, dass ich keine Energie für’s Kühlsystem verbrauchen muss. Die nassen Füsse sind ein kleines Übel, denn die Schuhe leeren sich immer schnell vom gefassten Pfützenwasser.



Nach etwa acht Kilometern erlebe ich doch eine unerwartet frühe Krise. Ultrasanft führt die Strecke ein paar wenige Höhenmeter auf den Damm der Verzasca hoch. Aber ich nehme diesen Anstieg überdeutlich wahr und habe das Gefühl am Boden kleben zu bleiben. 



Über zwei enge, rechtwinklige Kurven fädeln wir auf eine Passerelle mit zwei schmuckvoll geschwungenen weissen Bögen ein. Zwischen diesen hat sich ein Fotograf unter mehreren Schichten Plastikfolie versteckt. Auf der anderen Flussseite geht's zum Glück bald wieder auf See-Höhe hinunter.
Ich darf nicht an die Rampe nach Minusio hoch denken. Ein Schluck aus der Gelflasche spendet zum Glück sofort Energie.

Die Strecke führt hinter einem grossen Einkaufszentrum ganz in der Nähe von Start und Ziel vorbei. Und im letzten Moment erkenne ich Andi und Hugo auf dem Weg zur Läufer-Perlenkette. Sie scheinen nicht so früh mit mir gerechnet zu haben. Doch ihr Anfeuern tut auch von Ferne gut!


Nach 10 Kilometern steht endlich wieder ein Schild. Seit dem Start sind 43:27 Minuten verstrichen. Meine Energie reicht noch zum Rechnen – mit einer Durchschnittspace von knapp 4:21 Min./km bin ich etwas schnell unterwegs!
Obwohl ich keinen Durst verspüre, achte ich darauf, mich regelmässig zu verpflegen. Mindestens alle fünf Kilometer greife ich bei den Verpflegungsstellen zu meiner eigenen Trinkflasche.

Nach einer langen Geraden bleibt Zeit für einen kurzen Blick über den See. Wie in einer Schwarz-Weiss-Aufnahme festgehalten liegt er da. Das Wasser scheint grau, die Berge und das andere Ufer stecken in grauen Wolken, nur das nasse Laub am Boden bietet ein paar Farbtupfer.

Nun haben wir den Anstieg nach Minusio und Muralto erreicht. Der Läufer-Tatzelwurm bewegt sich aufwärts. Bald bin auch ich am „Klettern“. Und es geht erstaunlich gut! Die Neigung der Strecke liegt mir. Und ich motiviere mich mit der Vorfreude aufs abwärts Rasen. So gut habe ich noch nie einen Hügel bewältigt!
Als ich vor mir eine Frau entdecke, gelingt es mir sogar, sie zu überholen. In der Regel bin ich die, welche an Anstiegen von ganzen Läufer-Scharen überholt wird. Ein Seitenblick bestätigt, dass es sich mit der Nr. 2256 um eine Mitläuferin handelt, von der ich geglaubt hatte, sie wäre eine harte Knacknuss!


Bald fliege ich euphorisch den Hügel hinunter. Vor mir winkt ein Helfer ein Auto aus einer Seitenstrasse und brüllt sogleich: „Ferma!" – „Bremsen!“, als er mich zu spät entdeckt. Ich kann glücklicherweise ausweichen.

Nun nehme ich ein eigenartiges Gefühl in meinen Beinen wahr – besser gesagt, ich spüre gar nicht mehr, dass ich Oberschenkel habe. Sie sind nun vor Kälte und Nässe doch ganz taub geworden. Trotzdem tragen mich die Beine gut. 

Über die Bahnlinie geht’s hinunter zu unserem Hotel (Ramada La Palma). Wir laufen hinter dem Bahnhof durch. Und dann muss ich meinen „freien Fall“ bremsen, denn eine glitschige rote Kopfsteinpflaster-Rampe führt steil zum See hinunter. Ich bin einen Moment nicht sicher, ob meine vor Nässe quietschenden On-Wolken-Profile auf diesem Untergrund greifen.

Dem Dampfschiff-Anleger entgegen laufe ich in Locarno ins Flache hinaus. Und nach den hügeligen Kilometer-Zeiten von 4:28 und 4:38 Min./km, stoppt die Garmin Nr. 14 nach 4:08 Min.

An dieser Stelle soll es an schönen Tagen richtig Stimmung geben. Hier kommen uns die Läufer entgegen, welche ihre Locarno-Runde schon bewältigt haben. Heute hat es jedoch kaum Zuschauer, die uns anfeuern. Bald folgt aber eine Verpflegungsstelle, an der uns die tapfer ausharrenden Helfer ein bisschen Zuspruch spenden.

Von den Sehenswürdigkeiten Locarnos bekomme ich kaum etwas mit. Einen Blick auf die Piazza Grande zu erhaschen, verpasse ich. Denn ich bin ganz darauf konzentriert, zurück auf ebener Strecke den Laufrhythmus wieder zu finden. Ich scheine noch genügend Energie zu haben, denn laut Garmin schiesse ich mit etwa 4:15 Min./km durch die Stadt. Der Puls ist mit 166 erfreulich tief. Und ich schiebe den Blitzgedanken weg, ob er wohl nur so tief sei, weil ich fast tiefgekühlt über die Piste rase…

Trotz Tunnelblick entgeht mir das antike, faszinierende Gemäuer des Castello Visconteo  nicht. Dann laufen wir durch eine Unterführung auf die Piazza Castello. Das ist ein eigenartiger, runder Platz umgeben von hohen Betonmauern innerhalb eines Riesen-Verkehrskreisels, der den Fussgängern sicheres vorwärts Kommen gewährt. 
Wir drehen unsere Runde, und erreichen dabei das 15. Kilometer-Schild. Hier ist die Kontroll-Rechnung einfach: Soll 1:06:00 – Ist 1:05:58 Stunden. Jetzt bin ich im Schnitt also genau mit 4:24 Min./km unterwegs und nicht mit 4:20 wie meine Garmin anzeigt! Der Hügel hat Zeit gekostet!!!

Eine weitere verwinkelte Unterführung spuckt uns wieder auf die Strasse aus. Dann geht es endgültig seewärts, dort der Uferpromenade entlang und dem Stadtpark mit Palmen, Zypressen, Agaven und allerlei anderem südländischen Gewächs entgegen.

Als wir später am Mittag in der Nähe der Seepromenade parken werden, um essen zu gehen, werde ich behaupten, hier gar nie vorbeigekommen zu sein!
Ich habe weder Augen für die Möwen und Kormorane, die stoisch auf den Pfosten des Dampfschiff-Anlegers im Regen ausharren, noch für die exotischen Pflanzen.

Ich bin am Rechnen und mache mir allerlei Gedanken. Noch sind es 5 Kilometer! „Werde ich leicht beschleunigen oder die Geschwindigkeit zumindest noch so lange halten können? Wir haben wieder Gegenwind!“ 
„Wie lange wird die Muskulatur noch mitmachen?“ Krampftendenzen verspüre ich keine, aber die hinteren Oberschenkel verspannen sich langsam, und ich spüre, wie die Energie zur Neige geht. Kreislaufmässig fühle ich mich aber einfach genial! 
Die Garmin erschreckt mich mit einer Zwischenzeit von 4:29 Min./km: "Laufe ich nun in die sogenannte Mauer, oder wurde die Messung durch die Unterführungen verfälscht??".
Ich denke ans eben fertig gelesene Buch von Chrissie Wellington - "Ein Leben ohne Grenzen". In diesem Moment nehme ich mir diese Ausnahme-Triathletin als Beispiel und verbiete mir, meine Leistung durch negative Gedanken zu begrenzen. Ich sage mir immer wieder: „Du kannst das, du willst diese Bestzeit, also wage es dranzubleiben!“

Jetzt geht’s auf der Vorderseite unseres Hotels vorbei auf einen Fussweg, der unter Bäumen am Seeufer verläuft. Traumhaft schön sollen die folgenden Kilometer sein. Von Spaziergängern, Kindern auf Spielplätzen, gut besuchten Strassencafés habe ich gelesen, und vom atemberaubenden Blick über den See. Aber es ist immer noch einfach nass und grau, und es verirren sich kaum Zuschauer an die Strecke. Pfützen, Pfützen, noch mehr Pfützen und riesige, gelbe, glitschige Blätter bleiben mir von diesem Abschnitt in Erinnerung. Doch da war noch die wunderschöne Kirche San San Quirico mit ihrem schlichten Glockenturm.

Die vor Gegenwind schützenden Männerrücken werden spärlicher und sind mir oft etwas zu langsam unterwegs. Und ich muss häufig überholen. Mir wird trotz Nässe und Wind so warm, dass ich die Ärmlinge hochkremple und mit den nassen Handschuhen immer wieder Gesicht und Nacken kühle. 
Die letzten Kilometer-Schilder des Marathons bieten eine Orientierungshilfe. Ich zähle die Kilometer nun wirklich, das Nordufer des Sees, an dem das Sportzentrum von Tenero liegt will nicht näher kommen, und bin mir gar nicht sicher, ob ich schnell genug unterwegs bin… 

Beim 40. Kilometer-Schild für die Marathonis gelingt die erlösende Überschlags-Rechung. Ich habe noch 10 Minuten Zeit um in einer sub 1:33 Stunden Zeit ins Ziel zu kommen. "Unser" 20-Kilometer-Schild erreiche ich nach 1:27:36 – 24 Sekunden schneller als unbedingt nötig - ich muss auf den letzten 5 Kilometern an Geschwindigkeit zugelegt haben (beim Analysieren, wird sich dieser Abschnitt mit 21:38 Minuten und 4:19.6 Min./km als schnellster herausstellen). Jetzt kann ich mich trotz fast maximaler Anstrengung und Konzentration etwas entspannen!

Als ich auf den vom Einlaufen bekannten Weg hinter dem Sportzentrum gelange, bin ich erleichtert. Ich fordere keinen Sprint-Endspurt mehr von meinen müden Beinen und überhole trotzdem noch zwei Frauen. Ich möchte diesen einmaligen Zieleinlauf zu meiner Traum-Zeit einfach geniessen können. Und die letzten hundert Meter sind berührend! Der Applaus der Zuschauer, die unter Regenschirmen an der Strecke ausharren, beflügelt. Ich weiss, dass ich es schaffen werde, entdecke Andi auf der einen Seite der Zielgeraden - er bestätigt, dass es klappen wird - und Hugo auf der anderen Seite des Wegs feuert mich an, alles zu geben. Beide haben die Fotoapparate gezückt. 

Das Resultat ist ein ganz tolles Erinnerungs-Video (siehe unten)! Merci vielmals Hugo!!!

1:32:36 Stunden nach dem Start stehe ich überglücklich über die neue Halbmarathon-Bestzeit wieder im Trockenen hinter dem Zielbogen unter dem Vordach des Sportzentrums. Das Gefühls-Gemisch von Freude, Erleichterung und Erstaunen lässt sich schlichtweg nicht in Worte fassen...

Andi und Hugo haben mir kaum gratuliert, schon erscheint mein Resultat auf Andi's Handy. Ich bin in meiner Kategorie auf den 2. Rang gelaufen!
Jetzt ist das Erstaunen über die eigene Leistung noch grösser!!! In meinen kühnsten Träumen hatte ich mir ausgemalt 5. und mit sehr viel Glück und einer neuen Bestzeit eventuell 3. werden zu können. Mein 2. Platz erscheint mir völlig unwirklich!

Das Feiern muss warten. Es zieht mich unter die warme Dusche. Lange stehe ich unter dem heissen Wasserstrahl, und während mir nach und nach bis auf die Knochen wieder warm wird, beginne ich langsam meine Leistung zu fassen.


Andi und Hugo sind bereit, mit mir bis zur Rangverkündigung im grauen Tessin zu verharren. Wir fahren zum Mittagessen nach Locarno und wärmen uns mit feinen Risotti auch von innen auf.
Von der Pizzeria aus können wir die Strecke beim Dampfschiff-Steg beobachten. Wir sind erstaunt, wie weit sich die Läuferkette nun auseinander gezogen hat. Die Marathonis sind meist Einzelkämpfer und müssen sich ihren Weg einsam durch den immer noch unbarmherzig fallenden Regen bahnen. Viele leiden offensichtlich unter den misslichen Bedingungen. Andere absolvieren fantasievoll ausgerüstet scheinbar unbeirrt ihren Marathon. Leid tun sie uns aber alle - das ist einfach kein Tag zum Marathon-Laufen...

Um 14:00 Uhr sitzen wir in der grossen Squash-Halle des Sportzentrums. Die Siegerehrung wird festlich umrahmt von einer eindrücklichen Breakdance-Vorstellung. Und es ist schön, dass an diesem Lauf-Anlass auch die Kategorien-Sieger stimmungsvoll gefeiert werden. 

Die Erste in meiner Kategorie ist leider nicht mehr anwesend. Ich hätte ihr gerne gratuliert. Aber die in Minusio überholte Nr. 2256 bekommt jetzt einen Namen. Nun steht Patricia als 3. neben mir und scheint sich ebenfalls über ihren Erfolg und den kunstvollen gravierten Keramikteller als Preis zu freuen. Es ist nur schade, dass ich nur ein paar Brocken italienisch sprechen kann...

Der Dauerregen begleitet uns auf dem gesamten Heimweg. In wilden, weissen Bächen rauschen die Wassermassen die steilen Berghänge hinunter. Und dennoch wird dieses aussergewöhnliche Wochenende mir als ein unvergesslich Schönes in Erinnerung bleiben...

... natürlich auch dank dem Erinnerungs-Video made by Hugo Klaus - Merci!!!

http://www.youtube.com/watch?v=evwFCvu9K-U&feature=youtu.be

Mezza Maratona Ticino Tenero 
21.1 km / 1:32:36.2 Stunden / 4:23 Min./km 
Puls 164 (Max. 171)
+/- 40 - 50 hm 
8 ° Dauerregen und knöcheltiefe Pfützen

2. Rang von 88 W45 :-)))

Track http://connect.garmin.com/activity/242421293

Mezza Maratona Ticino Tenero

Wenn plötzlich alles Sinn macht...

... der "verpasste" Marathon zum Glücksfall wird, 

weil das Wetter für einen "Ganzen" ganz und gar nicht stimmt, 

für einen Halb-Marathon aber bestens passt, 

der Dauerregen und die kühle Temperatur mein Wetter zu sein scheinen

und sogar eine neue Bestzeit 
und einen Podestplatz ermöglichen...

... ist das ein ganz gelungener, versöhnlicher und glücklicher Saisonabschluss, den ich mir kaum zu erträumen gewagt hatte :-)))


Mezza Maratona Ticino Tenero
21.1 km / 1:32:36.2 Stunden 
4:23 Min./km 
Puls 164 (Max. 171)
+/- 40 - 50 hm 
8 ° Dauerregen 
und knöcheltiefe Pfützen

2. Rang von 88 W45 :-)))

Track http://connect.garmin.com/activity/242421293

Ausführlicher Bericht folgt bald...

Samstag, 10. November 2012

Regentest

Die Wetterprognose sieht ein bisschen besser aus als gestern. Wenn sich der grosse Regen weiter so brav Richtung Nacht verschiebt, könnte es beim Start morgen schon fast trocken sein (Marathon 9:15 / Halbmarathon 9:25 Uhr).
Doch auch wenn es regnen sollte, sind Sturmschal und Ärmlinge wahrscheinlich übertrieben - zu warm wurde es mir damit heute Morgen bei meinem kleinen Regentest...


4.1 km Jogging + 3 Steigerungen 6:00 Min./km / Puls ca. 116
+/- 15 hm / 6°
Track http://connect.garmin.com/activity/241786510

Freitag, 9. November 2012

Schöne Aussichten?

So sieht die Wetterprognose für den (Halb)-Marathon-Sonntag in Tenero aus. Die Sonnenstube der Schweiz wird ihrem Namen wohl keine Ehre machen! 

Obwohl ich kühle Bedingungen liebe, kann ich mir nur schwer vorstellen, den ganzen Lauf über so ausgiebig erfrischt zu werden. 
Allerdings haben 6°, Regen und Windböen im April in Zürich zu einem schnellen Lauf über 10 km beigetragen...
Ich wünsche mir einfach, dass es am Sonntag nicht ganz so nass wird, wie es jetzt aussieht!
 

5.1 km Jogging 5:53 Min./km / Puls 116
+/- 45 hm / 6°
Track http://connect.garmin.com/activity/241623931

Donnerstag, 8. November 2012

Kurzes Tapering

Die Beine sind von der Saison-Abschluss-Änderung - Halbmarathon statt Marathon - noch nicht voll und ganz begeistert. Das ungewohnte Intervall-Tempo vom Dienstag ist noch zu spüren, und mein Laufstil war heute trotz Physio ziemlich eckig...  

8.1 km Jogging + 3 Steigerungen 5:53 Min./km / Puls 119
+/- 55 hm / 6°
Track http://connect.garmin.com/activity/241330221

Gestern
5.1 km unterwegs mit den lätti runners (Pyramide 1-3-5-4-2 Min.)
7:14 Min./km / Puls 104 / 4°
Track http://connect.garmin.com/activity/241142107

Dienstag, 6. November 2012

Halbe Sachen machen...

Ich fühle mich wieder gesund, und die Muskelschmerzen sind fast weg. Da ich mich in dieser Marathon-Vorbereitung drei Mal gegen "Käfer" wehren musste, will ich meinem Körper doch keinen ganzen Marathon zumuten. 
Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Die Weichen sind gestellt. Ich habe mich endgültig von den 42.195 km verabschiedet. Als letztes schnelles Training vor einem Marathon, wären meine Intervalle heute zu umfangreich gewesen!


Der Tempo-Mix aus dem Halbmarathon- und Marathon-Plan war schön zu laufen - was für ein Unterschied zum missratenen Training vom letzten Donnerstag. Mein hartnäckiger "Viva La Vida"-Ohrwurm hat mich erneut begleitet, und es war genial, dass die Wolken dicht hielten.

Jetzt bin ich für den Lauf über 21.1 km in Tenero angemeldet. Und ich hoffe, dass aus dem "GEHT NICHT" der letzten Wochen am Sonntag als Saison-Abschluss ein "GEHT DOCH" werden darf! 

3 x 3000 m Marathon- bis Halbmarathon-Tempo-Intervall
4:30 Min./km / Puls 154.9
1. 3000 m - 13:50 Min. / 4:36.6 Min./km / Puls 152.3
3. 3000 m - 13:32 Min. / 4:30.7 Min./km / Puls 152.3
3. 3000 m - 13:08 Min. / 4:22.7 Min./km / Puls 160.0
in 14.1 km 4:55 Min./ km / Puls 145 / +/- 100 hm / 7°
Track http://connect.garmin.com/activity/240752052

Gestern - lockerndes kurzes Jogging ins Nachbardorf.

4.1 km Jogging 5:56 Min./km / Puls 117
+/- 20 hm / 11° 
Track http://connect.garmin.com/activity/240460622

Sonntag, 4. November 2012

Longrun mit Ohrwurm im Ohr

Gestern stimmten wir uns bei Esther und Peter mit einem kurzen, unterhaltsamen Jogging auf den gemeinsamen Abend ein (vielen Dank für das herrliche Znacht!). Dabei fühlten sich meine Laufschritte wieder erfreulich energievoller an. 

9.4 km Jogging 5:56 Min./ km / Puls 114
+/- 60 m / 16°
Track http://connect.garmin.com/activity/239932884

Heute nahm ich mir einen schonenden Longrun (5:40 - 5:45 Min./km) über die Halbmarathon-Distanz vor. Alleine auf weiter Flur trabte ich in den zauberhaft, herbst-bunten Morgen hinein. Die Strassen glänzten nach der Regennacht silbern in der Morgensonne. Und der regelmässige Takt meiner Füsse verwandelte sich in Musik. Ich hatte einen Ohrwurm im Ohr. Unaufhörlich und beflügelnd  summte dieser die Melodie von "Viva La Vida"...
Das Schönste war, dass ich beim Rennen nicht mehr daran denken musste, zu rennen, wie noch vor einer Woche. Es "lief" wieder wie von selbst. So kam ich auf die Idee, auf den letzten Kilometern eine kleine Tempo-Erhöhung zu wagen. Und jetzt kann ich mir sogar vorstellen, meine Lauf-Saison nächsten Sonntag mit einem Halbmarathon abzuschliessen.


21.7 km Longrun (bis zum 17. km 5:39 Min./km / Puls 133)
mit 3 km Tempo-Erhöhung 13:24 Min / 4:28 Min./km / Puls 161
total 5:30 Min./km / Puls 137
+/- 170 hm / 10°
Track http://connect.garmin.com/activity/240043275

Donnerstag, 1. November 2012

Generalprobe misslungen...

Schönster Sonnenschein, noch kaum Wind und nur 6°. Heute Morgen freute ich mich über Traum-Bedingungen für meine Marathon-Generalprobe. 3 x 5000 Meter im Wettkampf-Tempo standen auf dem Programm. Ein Training das ich sehr liebe!

Bereits auf dem ersten Tempo-Kilometer war die ganze Freude dahin. Es wurde sofort mühsam. Das erhoffte Gefühl von lockerem Dahingleiten blieb aus. Im Gegenteil! Bei jedem Schritt schmerzte die hintere Oberschenkelmuskulatur. Und der Puls war bereits so hoch, wie er im Schnitt nach 15 Marathon-Tempo-Kilometern hätte sein dürfen! Das zurückhaltend geplante Tempo von 4:43 Min./km war trotz deutlich zuviel Puls-Aufwand kaum zu erreichen. 

Langsam vom Tenero Marathon Abschied nehmend, verwandelte ich dieses Intervall-Training in einen 10 km Mitteltempo-Lauf. Da ich mich nicht blind starren wollte an den unschönen Werten auf meiner Uhr, und mich durch die Anzeige weder über- noch unterfordern wollte, lief ich die zweite "schnelle" 5-Kilometer-Etappe einfach nach Gefühl. 

Herausgekommen ist das schlechteste Tempo-Training seit eineinhalb Jahren...
Ein deutliches Zeichen, dass etwas Grundlegendes nicht stimmt!  

Andi kämpft nun seit genau einem Monat mit einer hartnäckigen Erkältung, die ihn vor allem durch lästigen Reizhusten und zu hohe Pulswerte ausbremst. Diesen "Käfer" scheine ich nun auch wieder im Gepäck zu haben. Nur dass er sich bei mir durch Muskelschmerzen und seit ein paar Tagen ebenfalls erhöhte (Ruhe-)Pulswerte äussert?!

Noch behalte ich den Halbmarathon in Tenero im Auge. 
Einen 5. Marathon wage ich in diesem Jahr aber definitv nicht mehr! Ich habe meinem Körper versprochen NIE mehr einen Marathon zu erzwingen, nachdem ich 2009 (ebenfalls mit Muskelschmerzen) in Firenze nur mit Mühe und Not ins Ziel kam und darauf 1 1/2 Jahre keinen Marathon mehr laufen konnte...

10 km Mitteltempo 4:53 Min./km / Puls 155
in 15 km 5:10 Min./km / Puls 147
+/- 110 hm / 6°

Gestern
4.3 km Fahrtspiel mit den lätti runners
6:49 Min./km / Puls 116
Track http://connect.garmin.com/activity/238934454