Der unverbaut frei fliessende Vindelälven mit seinen vielen faszinierenden Gesichtern, lässt uns auch am Tag nach dem Vindelälvsloppets Marathon nicht los. Haben wir den Fluss im Ziel das Laufes an seiner Mündung breit, blau-glitzernd und ruhig dahinfliessend erlebt, so präsentiert er sich 100 Kilometer weiter im Norden bei Mårdsele (Marderflussbucht) überwältigend ungestüm.
In den Stromschnellen Mårdseleforsen schiesst das Wasser wild schäumend dahin. Über abenteuerlich schwankende Hängebrücken, Stege und Wanderwege kann man zu verschiedenen der etwa 40 Inseln gelangen, die hier im stark verästelten Flusslauf liegen. Urwaldartiger Wald bedeckt einige, andere bestehen aus von Wasser und Sand rund geschliffenen Felsrücken, zwischen denen der Fluss dahinplätschert oder in Gletschermühlen gar eine Weile innehält.
Der Wanderweg durchs faszinierende Naturschutzgebiet führt zu lauschigen Rast- und Feuerstellen. Heute haben wir aber kein Picknick dabei - wir wollen unsere Freunde vom Husky-Hof besuchen, die seit diesem Jahr während der Sommersaison Mårdseleforsens Café & Restaurang betreiben, das einen wunderbaren Blick auf den entfesselten Fluss blietet.
Donalds reichhaltige Rensuovas Burgare (Hamburger aus geräuchertem Ren-Fleisch) sind eine perfekte Regenerations-Mahlzeit. Nach dem Essen keimt neuer Tatendrang - ein bisschen Biken im grünen (Puls)-Bereich im Grünen darf nach der gestrigen Anstrengung bestimmt sein, wenn wir auch beide aufgrund des Hitzelaufes eigenartige Kopfschmerzen verspüren.
Eine Schotterpiste führt einem hässlichen Kahlschlag-Gebiet entlang hoch übers Flusstal. Zwar kommt man dank der heute umstrittenen Waldnutzungsmethode wenigstens zu etwas Fernsicht über die Hügellandschaft. Doch es werden immer häufiger Stimmen laut, zu weniger invasiven Holzschlag-Methoden zurückzukehren, um die Artenvielfahlt zu fördern. Das Vindelälvstal möchte gerne Biosphären-Reservat werden - eine Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht wird. Die Kandidatur läuft bei der UNESCO.
Das Ziel unserer Entdeckungs-Tour ist Manjaur. Im idyllischen Örtchen am See Manjaurträsk scheint die Zeit still zu stehen. Die gepflegten roten und gelben Holzhäuser könnten einem Astrid Lindgren Film entsprungen sein, und gearbeitet wird noch nach alter Tradition. Statt das Heu in Plastikballen zu packen, sind hier mehrere Generationen einer Bauersfamilie damit beschäftigt, das frisch geschnittene Gras zum Trocknen auf besondere, mehrstöckige Gestelle (höhässja) zu hieven. Der Gråhund (Elchhund / Jagdhund) der Familie kommt uns bellend entgegen, begnügt sich aber damit an unseren nackten Waden zu schnüffeln, und lässt uns unbehelligt den Rückweg antreten.
15.4 km per Bike
+/- 200 hm / 15° leicht bedeckt, leichter SE-Wind
Track https://connect.garmin.com/modern/activity/824262499
Zurück zuhause macht es uns das aussergewöhnlich heisse Juliwetter leicht, die Laufschuhe eine Weile im Schrank zu versorgen. Eine lockere Biketour bei Sonnenuntergang ist aber nicht zu verachten.
22.1 km per Bike / 18.2 km/h / Puls 97
+/- 195 hm / 21° schön, leichter NNW-Wind
Die Trainingspause kommt wie gerufen, einen Geburtstags-Gutschein einzulösen - den lange versprochenen Wohnmobil-Wochenend-Ausflug zu verwirklichen. Wir quartieren uns auf dem Campingplatz in Lauterbrunnen ein und ziehen mit unserem unternehmungslustigen, sportlichen Patenkind zum Wandern los. Campiert man an der Jungfrau-Marathon-Strecke, ist das Ziel der ersten Tour naheliegend, nicht? ...
... Auf dem spektakulär schönen Bergweg-Abschnitt des Jungfrau-Marathons kraxeln wir mit dem Ziel Kleine Scheidegg über die berühmte Moräne und sehen gar, wie der Gletscher kalbt!
Könnte es sein, dass bereits neue Marathon-Lauf-Lust keimt?
Am zweiten Tag steigen wir ganz zuhinterst im Lauterbrunnental abseits der bekannten, autobahnartigen Touristen-Wanderwege einen sehr steilen, Serpentinenweg hoch. Unser Ziel ist Mürren, das oberhalb der fast senkrechten Felswände auf einer Sonnenterrasse thront.
Obwohl es hier einige faszinierende Wasserfälle zu bestaunen gibt und die Aussicht immer spektakulärer wird, begegnen wir kaum einer handvoll anderen Wanderern.
Unten im Tal, wo die weisse Lütschine schäumt, waren wir losgelaufen.
Um die Welt doch noch von ganz oben zu bewundern, nehmen wir das Gedränge in der Seilbahn zum Schilthorn in Kauf. Fantastisch ist es denn auch beim Mittagessen im Drehrestaurant auf dem Gipfel einmal im Kreis zu fahren und die Bergwelt auf sich wirken zu lassen!
Zurück im Tal stehen wir eine Weile staunend am Fuss des Mürrenbachfalls, der mit 417 Meter Fallhöhe als höchtser Wasserfall der Schweiz gilt. Ebenso faszinierend dünkt uns die Vereinigung der klaren Sefinen Lütschine mit dem Wasser der gletschermilchigen Weissen Lütschine.
Als Nebenprodukt der Tage im Grünen entstand während allen Fahrten und Wartezeiten ein paar zum Wochenende passende Lieblingsfarben-Socken.
Wanderung Stechelberg - Mürren
Track https://connect.garmin.com/modern/activity/831468340
Abendliche Temperaturen bis 35 Grad im Schatten lassen mich die Möglichkeit mit dem ElliptiGO ausfahren zu können auf ganz neue Weise schätzen. Es macht zwar den Anschein, dass der Fahrtwind direkt aus einem Haarföhn stamme! Und doch wirkt diese sanfte Fortbewegungsart deutlich weniger belastend, als lockeres Laufen oder sogar das zurückhaltende Fahrtspiel, mit dem ich heute morgen erstmals nach dem Marathon wieder den grünen Pulsbereich verliess.
Wohin uns das Training führen wird, lassen wir vorerst noch offen - genauso, wie die Organisatoren des Nya Vindelälvsloppet noch am Errechnen der Ranglisten sind, verlangen die reichen Eindrücke der letzten Wochen bei uns noch nach etwas "Verdauungs-Arbeit".
Montag
7 km lockerer Lauf 5:50 Min./km / Puls 138
+/- 65 hm / 24° schön, santer W-Wind
Dienstag
23 km ElliptiGO 19.6 km/h / Puls 130
+/- 265 hm / 30° schön, heiss, zügiger NW-Wind
Track https://connect.garmin.com/modern/activity/833222926
Donnerstag
4 x 3 x 300 m Fahrtspiel 4:49 Min./km / Puls 153
+/- 95 hm / 18° schön, windstill
Track https://connect.garmin.com/modern/activity/834723891
25.7 km ElliptiGO 20.7 km/h / Puls 131
+/- 265 hm / 35° schön, heiss, leichter WSW-Wind
Track https://connect.garmin.com/modern/activity/835132025
Liebe Marianne,
AntwortenLöschenwow, wieviele wunderschöne Natureindrücke! Zuerst das schöne Schweden, wo man nur hoffen kann, dss die dortige Natur erhalten bleibt und die Menschen kläger mit ihr umgehen, als wir es in unseren Regionen leider oft miterleben müssen.
Ja und Jungfrau-Region, da haben mich Deine Bilder sofort wieder dorthin zurückversetzt und eingestimmt auf demnächstige Erlebnisse dort!
Mach Mürren bin ich auch einmal gewandert, ab Lauterbrunnen (war wahrscheinlich dann eine andere Route). Man kann sich ja kaum vorstellen, dass man diese steile Wand überhaupt erwandern kann! Und anstrengend ist es auf alle Fälle!
Und zu all den Grün-Variationen passt natürlich das ElliptiGO perfekt ;-) Gestern probierte eine Cousine meines aus, tat sich erst schwer, hatte dann aber viel Spaß. Es ist einfach ein tolles Sportgerät!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke
LöschenJa, wir durften viel Grün tanken. Noch ist das Vindelälvstal eine ziemlich unversehrte Natur-Oase, hoffentlich bleibt das so. Andernorts muss man hier oben auch beide Augen zudrücken, angesichts der grossen Abholzungen und dem Bauernhofsterben...
Nun seid ihr bestimmt schon auf eurer Oberland-Ferien-"Insel" angekommen und geniesst die Jungfrau-Region, während wir schon wieder in den Norden gezogen sind ;-)
Genau, es gibt auch von Lauterbrunnen her einen Weg nach Mürren. Dass man zuhinterst im Tal das steile Trogtal verlassen könnte, hätte ich vor unserer Wanderung auch nicht vermutet.
Toll, dass du auch fleissig Ellipti-GO Werbung machst - dieses Sportgerät vermag so schnell zu faszinieren!
Wir wünschen euch einen ganz tollen Urlaub in der CH.
Liebe Grüsse
Marianne
Liebe Marianne, du machst des genau richtig, wann immer du kannst, dich in wunderschöner Natur aufzuhalten, was gibt es Schöneres, erst im Norden, dann im Süden, wenn ich die Bilder sehe, fühle ich mich dort.
AntwortenLöschenDie schönen Socken würde ich auch danach anziehen !
Liebe Margitta
LöschenJa, was gibt es Schöneres, als draussen aktiv zu sein ;-)
Schön konnte ich mich mit den Bildern sowohl in den Norden auch als in die Alpen "entführen".
Die warmen Socken sind Gold wert, sowohl im Wohnmobil, wie auch in Lappland - da wird einem auch an kühlen Abenden nicht kalt.
Gruss Marianne