Beim einem langen, wunderschönen Ausritt am Dienstag lerne ich nicht nur neue Preiselbeer-Gründe kennen ...
... unsere Nachbarin zeigt mir auch viele abwechslungsreiche, teils versteckte Wege und Pfade.
Am Mittwoch steht die Morgensonne strahlend am Himmel, und ich kann es nicht lassen, in die Laufschuhe zu schlüpfen, um Andi die neu entdeckten Gegenden zu zeigen.
Gemütlich geht es erst auf sandigen Wegen dem Flugplatz entlang. Die Lunge ist wieder beschwerdefrei, der Kreislauf macht gut mit, und das Gefühl, wieder laufen zu können ist überwältigend.
Direkt neben dem Flughafengelände liegen wie an einer Schnur aufgereiht ein paar kleine Waldseen, deren Wasser blank wie ein Spiegel da liegt.
Am Ende der der Landebahn folgt ein sandiger Fahrweg der Pistenbefeuerung ...
... und jenseits der Hauptstrasse führt uns ein steiler Waldweg auf die Elljusspår - die in der dunklen Jahreszeit beleuchtete Jogging- bzw. Langlauf-Spur.
Die Strecke ist so hügelig, eng und steinig, dass ich nicht sicher bin, ob ich es wagen würde, sie mit Langlaufskiern zu befahren. Aber zum Joggen ist der einsame Weg durch Wald und Sumpf fantastisch, zumal er ab und zu etwas Weitsicht bietet.
Obwohl ich mich ziemlich gut wieder hergestellt fühle, verzichte ich heute nach dem Laufen gerne darauf in die Bucht am Umeälven zu springen - das Wasser ist bei weitem nicht mehr 20° warm!
Die Wandertouren sind zur Gewohnheit geworden. Es zieht uns täglich hinaus in die weite Natur. Wir hoffen am Rand von Mooren Elche zu sehen - begegnen aber nur deren Spuren.
Darüber, dass wir auf Björnberget - dem Bärenberg - beim Preiselbeeren-Pflücken keinem Bären begegnen, sind wir jedoch sehr froh, obwohl wir die Broschüre "Om du möter ein björn" (wenn du einem Bären begegnest) genaustens studiert haben.
Die mystische Morgennebel-Stimmung die uns heute kurz vor sieben Uhr empfängt ist mit Worten nicht zu beschreiben.
Die Beine traben automatisch in lockerem Tempo dahin, und wir spielen mit dem Gedanken weiter als die vorgenommenen 7-8 Kilometer zu laufen. Doch da sehen wir nach knapp vier Kilometern einen Jäger auf einem Ansitz sitzen. Wir wenden, um sein Jagdglück nicht zu gefährden.
Belohnt werden wir im nächsten Weiler mit einem seltenen Anblick. Vor uns fliegt ein grauer Vogel mit langem Schwanz auf. Von der Gestalt her gleicht er einem Falken, doch der Schnabel ist zu schmal und zu spitz und die Schwingen sind zu schmal - es ist ein Kuckuck! Jährlich hört man ihn im Frühsommer rufen, doch gesehen haben wir einen solchen Vogel noch nie zuvor!
Ich bin dankbar für den wieder gefundenen gewohnten Ferien-Rhythmus. Nach den Streifzügen am frühen Morgen fühle ich mich reich mit Eindrücken beschenkt, der Tag beginnt glücklicher, das Frühstück schmeckt doppelt so gut und die Energie reicht bis zum Abend.
Es zieht uns noch einmal hinaus in die Einsamkeit des Bärenberges. Beim Beeren Sammeln lässt sich die Zeit vergessen. Hier sind die kleinen Dinge die grossen Attraktionen - der Wind, der in den Birken rauscht, ab und zu leises Vogelgezwitscher, der reich gedeckte Tisch der Natur, die Weite, die Stille, die Ruhe ...
Per Zufall finden wir bei einem Abstecher auf dem Heimweg einen lange gesuchten Aussichtspunkt von dem sich das Land meilenweit überblicken lässt. Vom etwa 300 Meter hohen "Berg" Dalskogsberget gewährt sich ein überwältigender Ausblick in Richtung Ekorrsele, zum Bärenberg auf dem wir eben noch Beeren gepflückt hatten und das Tal des Umeälven entlang. Die blauen Silhouetten der bewaldeten Hügel verlieren sich am Horizont, und es ist kein Haus und keine Strasse zu sehen! Wildnis pur so weit das Auge reicht! Wir können uns kaum sattsehen. Wir nehmen uns Zeit und sorgen mit einer gebratenen Falukorv auch für das leibliche Wohl.
Mittwoch
8.6 km Jogging 5:59 Min./km / Puls 129
+/- 75 hm / 9° schön, 93% Luftfeuchtigkeit, sanfter Wind
Track http://connect.garmin.com/activity/587150093
Donnerstag
7.8 km lockerer Lauf 5:44 Min./km / Puls 121
+/- 70 hm / 7° schön, 93 % Luftfeuchtigkeit, sanfter WSW-Wind
Track http://connect.garmin.com/activity/587835664
Liebe Marianne,
AntwortenLöschenwunderschöne Bilder und Stimmungen! Herrlich, ach, da kann man richtig ins Träumen verfallen. Es freut mich, dass es Dir wieder gut geht, aber bitte auf keinen Fall übertreiben, damit das zarte Pflänzlein der Genesung nicht schwächelt...!
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke
LöschenSchön konnte ich dich zu einer "Traumreise" in den Norden entführen. Wir haben diesmal in nächster Nähe so viele schöne Fleckchen entdeckt, dass die Zeit nicht reicht, alle im Sommer lieb gewonnenen Wege und Pfade zu begehen.
Keine Angst - so lange ich krank war bzw. Antibiotika nehmen musste, werde ich nur gaaanz locker und nur kurz laufen - weniger mit der Absicht zu trainieren, als um Kreislauf, Durchblutung und Stoffwechsel anzuregen um all die Medikamente und den noch verbleibenden Schleim wieder loszuwerden. Der Bauch, der nach der "Rosskur" ziemlich durcheinander ist, wird die Zügel schon kurz halten ;-)
Liebe Grüsse
Marianne