Trotz langer Schreibpause standen die Laufschuhe in den letzten drei Wochen nicht in der Ecke. Im Gegenteil! Die tief verschneite Winterandschaft motivierte mich dazu, den Laufumfang aufzustocken, das seit November verschmähte Tempotraining wieder aufzunehmen, führte mich ab und zu auf bisher unbekannte Wege, füllte aber vor allem die Seele mit vielen unvergesslichen Eindrücken!
Am letzten Tag im Januar war der frisch eingezuckerte Jura zum Greifen nah. Ich wunderte mich, weshalb meine Füsse nicht wie vorgesehen auf der schneefreien Nebenstrasse laufen mochten, sondern mich in den pulvrig verschneiten Wald lenkten. Nach kaum zwei Kilometern traf ich auf den sonst so verlassenen Wegen auf eine Läuferin, die ich noch nie zuvor in meinem Revier gesehen hatte. Wir kamen dank der Begeisterung über den traumhaften Morgen und das Laufen sofort ins Gespräch. Geteilte Freude ist doppelte Freude, so trabten wir gemeinsam über Felder und durch den Wald so dass der Pulverschnee nur so stiebte, bis sie ein paar Dörfer und Weiler weiter wieder zuhause war. Die Suche nach dem Heimweg führte mich auf einen einsamem Feldweg auf dem etliche Tierspuren die scheuen Bewohner dieser Landschaft verrieten. Festhalten liess sich das Bild leider nicht, der Akku des Fotoapparates war bis dahin eingefroren.
Track https://connect.garmin.com/modern/activity/686420933
Auf das zu lange geratene Samstagsjogging folgte ein Longrun, bei dem sich der blaue Himmel nur fetzchenweise zeigte. Der zügige Wind verwandelte die Temperatur um den Nullpunkt in wahrgenommene -5° und piekste deutlich auf der verschwitzen Haut, so gelangte ich schneller als erwartet wieder nach Hause.
Strahlender Sonnenschein motivierte zu einem Extra-Foto-Jogging ...
... und stürmischer Ostnordost-Wind (Bise) machte die ersten Intervalle seit November zu einem Kraftakt! Mit bis zu 23 km/h fegte der trockene, eiskalte Wind über die Felder, leckte dort die Schneeschicht fast vollkommen weg und liess die sandfeinen Schneekristalle deutlich hörbar über die Strassen rieseln.
Wanderdünen gleich schob sich die weisse Pracht auf die Wege, und obwohl der Schneepflug stündlich unterwegs war, kam man auf der mehlig trockenen Schicht nur im Modus ein Schritt vorwärts, einen halben zurück voran.
Tracks
https://connect.garmin.com/modern/activity/689142911
https://connect.garmin.com/modern/activity/694217543
Nur an dem Tag als die Bise mit über 30 km/h übers Land zog, den Schnee einem Sandsturm gleich durch die Luft wirbelte und sich unser Kater ganz tief in meinen Strickkorb verkroch, um vor der Kälte und dem unheimlichen Knacken unserer Holzhauses zu fliehen, da liess ich mich überreden, ein Training zu streichen und mich stattdessen einem Strick-Auftrag zu widmen.
Nun werden die Tage schon deutlich länger, die Sonne gewinnt täglich an Kraft.
Track https://connect.garmin.com/modern/activity/692856522
Immense Schneehaufen zeugen noch von den Winterstürmen, aber erste Frühlingsboten wagen schon ihre Köpfchen aus der Erde zu strecken! Und damit erwachen neue Laufträume ...
Je 70 Wochenkilometer
darin fast zwei Hand voll Joggings, lockere Läufe und Trainings mit den Lätti Runners
eine Einheit mit drei schnellen 1000ern (4:15 Min./km mit Rückenwind)
3 bzw. 4 x 2000 m Marathon-Tempo (4:42 bzw. 4:52 Min./km im Kampf mit der stürmischen "Bise")
10 Kilometer Mitteltempo (5:11 Min./km - wobei sich die schweren Beine fragten, ob zwei Tempo-Einheiten pro Woche in der W50-Kategorie noch angebracht sind ...)
und zwei Longruns über die Halbmarathon-Distanz (5:36 Min./km)
Ich sehe schon: Du warst die letzten Wochen alles andere als faul :)
AntwortenLöschenHallo Markus
LöschenGenau - es kamen schon einige Kilometer zusammen - vielleicht waren es auch schon ein paar zuviel ;-)
Gruss Marianne
Liebe Marianne,
AntwortenLöschenich dachte schon, Ihr wärt ausgewandert... Schöne Bildeindrücke, aber so weiß ist es dort? Hier steht schön der Frühling in den Startlöchern und das ist gut so. Sicher wirst auch Du nochmals so viel Freude haben, wenn Dich nicht die Bise zurückdrängt ;-)
Liebe Grüße
Elke
Liebe Elke
LöschenDer Norden musste noch eine Weile warten ;-)
Aber die Schweiz hat sich ja diesen Winter auch ganz nordisch präsentiert. Ja, so schön das Weiss ist - der eisige Nordwind müsste nicht sein!
Liebe Grüsse
Marianne
Laufen bringt uns immer an die schönsten Plätze in der Natur. Deshalb laufen wir, oder?
AntwortenLöschenHallo Chris
LöschenGenau - es gibt keine schönere Möglichkeit die Natur zu erleben als laufend ;-)
Gruss Marianne