Samstag, 30. Mai 2015

Umdisponiert

Wir laufen locker vier Kilometer auf Naturwegen den Hardwald entlang und stellen uns viele Fragen. Wie steht es um die Engergiereserven? Wie gut ist unsere Form? Haben wir die richtigen Schuhe ausgewählt? Werden wir nach der Verletzungs- bzw. Grippepause locker oder leidend wieder zu Marathonläufern werden?

Unser zehnwöchiges Aufbau-Training ist zu Ende - doch der Marthon in unserer Lieblingsstadt - der Lauf auf den wir voller Vorfreude hintrainiert haben - ebenfalls ...
In der Überzeugung, dass wir hier zuhause momentan gebraucht werden, haben wir unsere Reise nach Schweden auf die Sommerferien umgebucht.

Die Taperingphase verlief durchzogen, wie dies wohl sein muss vor dem Abenteuer 42.195 Kilometer zu laufen. Vor 10 Tagen trabten meine Beine bei der 3 x 4 Kilometer-Hauptprobe übermütig mit 4:59 Min./km den Feldwegen entlang. Und ich fühlte mich stark wie die paar einsamen Mohnblumen, die in seidenpapierzartem Blütenblattkleid über den rasant reifenden Getreidefeldern tanzten und dem kalten Nordwind samt Nieselregen trotzten.


Laut Plan hätten wir den letzten kurzen Longrun sehr gemütlich laufen sollen. Doch wir fanden die Bremse nicht. Der Sonntags-Trott aus den guten Zeiten der letzten Jahre ist fast unüberschreibbar im "Tempomat" eingespeichert.



Entsprechend harzig verlief der letzte kleine Tempo-Test am Dienstag. Zum 33. Mal warten wir auf den grossen Tag - und ich weiss nicht, ob ich beim ersten Mal kribbliger war! Dieser Wiedereinstieg fühlt sich an, wie ein Neustart.

In Stockholm kann Patrick bereits stolz seine Medaille um den Hals tragen. Er ist trotz Wetterkapriolen mit Wind und Regen einen Bilderbuch-Marathon mit negativ Split gelaufen.
Glücklicherweise findet morgen hier in der Schweiz ebenfalls ein Marathon statt, und wir fiebern darauf hin, in Winterthur ebenso "schön" zu laufen!


Mittwoch 20. Mai
3 x 4000 m Marathon-Tempo Intervall 4:59 Min./km / Puls 152
in 17.6 km 5:15 Min./km / Puls 146
+/- 155 hm / 11° Nieselregen, 18 km/h N-Wind

Sonntag, 24. Mai

18.1 km Longrun 5:47 Min./km / Puls 140
+/- 145 hm / 13° schön, zügiger N-Wind


Dienstag, 26. Mai
4 km Mitteltempo 5:15 Min./km Puls 152
+/- 65 hm / 14° leicht bedeckt, sanfter N-Wind


heute
4 km locker mit Steigerungen 5:37 Min./km / Puls 135
+/- 30 hm / 16° leicht bedeckt, zügiger WSW-Wind

2 Kommentare:

  1. Liebe Marianne,
    ach ja, die Achterbahn der Gefühle der letzten tage vor dem Lauf... Das scheint dann wohl auch bei solch erfahrenen Läufern, wie ihr es seid, nicht nachzulassen. Aber ist nicht ein wenig Lampenfieber im Vorfeld nie verkehrt, weil es uns wachhält und alle Antennen auf Empfang richtet? Ihr macht das schon und mit Eurem Riesenerfahrungsschatz wir der Lauf gelingen.
    Wir drücken die Daumen (Eure HM-Zeit sehen wir schon)!!!!
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Liebe Elke
      Es ist mir noch nie gelungen ganz unberührt zu bleiben vor einem Lauf. Nicht mal vor den kurzen. Ein Marathon ist immer speziell, geht man doch über die bekannten Grenzen der üblichen Laufumfänge hinaus. Und diesmal war ich besonders nervös, da es ein Wiedereinstieg war.
      Vielen Dank für euer Mitfiebern! Ja, nach der ersten Runde waren wir von Morgenkühle und Waldschatten beflügelt noch ziemlich übermütig unterwegs ;-)
      Liebe Grüsse
      Marianne

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