Dienstag, 19. Februar 2013

4 x 3000 m Marathon-Intensität

Die ganz Nacht über wirbeln Schneeflocken an unserem Fenster vorbei. Als wir kurz vor sieben Uhr zum Training starten, liegt etwa 5 cm Pulverschnee auf dem gestern Abend noch wunderbar hart gewalzten Rad-/Geh-Weg. Die weisse Pracht bremst unsere Schritte deutlich. Trotz Ice-Bugs rutschen wir bei jedem Abstoss ein paar Zentimeter zurück. Das Einlaufen fühlt sich anstrengend an, und wir beschliessen, die geplanten Intervalle nicht pace- sondern pulsgesteuert zu laufen.


So können wir den blau dämmernden Morgen und unsere lange Erkundungs-Tour flussabwärts dennoch geniessen. Die Luft knistert fast vor Kälte, die Landschaft ist mit reinstem Weiss überzuckert, die Äste der Bäume tragen eine schwere Schneelast und deren Stämme sind auf einer Seite dicht eingeschneit.

Die Trabpausen sind immer sehr willkommen. Obwohl wir in den Intervallen 40 Sekunden/km langsamer laufen als wir eigentlich sollten, fühlt sich dieses Tempo-Training anspruchsvoll an.

Nach sechs Kilometern hört der Radweg auf. Wir "müssen" auf der Strasse laufen. Da es kaum Verkehr hat, ist das kein Problem. Im Gegenteil - der Fahrtwind der Autos hat eine schmale Fahrspur vom Schnee befreit, und wir kommen eine Weile richtig gut vorwärts.


Über den breiten Bach Tannbäck gelangen wir bis zum gleichnamigen Weiler - dem letzten bevor die Wildnis beginnt. Die nächste kleine Siedlung liegt 20 km südlich.
In der Intervall-Pause machen wir an der Mündung des Baches in den Strom Ume älven kurz Halt. Wir lassen den Blick über die weite Landschaft schweifen und staunen ehrfürchtig über die Dimension dieses Flusses mit seinem erstarrten Winterkleid.


Auf dem Weg zurück sind unsere Spuren immer noch die einzigen weit und breit.
Wir hoffen in Stadtnähe auf geräumte Wege zu treffen. Die Strasse hat offenbar erste Priorität. Ein Schneepflug rast an uns vorbei, hüllt uns in eine dichte Wolke aus "snörök" ("Schneerauch" - hinter dem Fahrzeug aufgewirbelten Pulverschnee), und der Schnee von der Fahrbahn landet auf dem Radweg...

Wir nehmen es gelassen und sind gespannt, was dieses aussergewöhnliche Training uns bringen wird.


Trotz aller Anstrengung legen wir den letzten Kilometer wehmütig zurück. Bald ist das letzte Training bei diesem Aufenthalt in Lappland zu Ende. Vorbei am Ispelaren (Eissäule, die erst Mitte Sommer wieder ganz geschmolzen sein wird und einmal eine Maximalhöhe von 49 Metern erreichte) geht's zurück ins Hotel. 

4 x 3000 m Marathon-Intensität 5:16 Min./km / Puls 149.5
1. 3000 m - 15:40 Min. / 5:13 Min./km / Puls 150
2. 3000 m - 15:26 Min. / 5:09 Min./km / Puls 151
3. 3000 m - 15:55 Min. / 5:18 Min./km / Puls 149
4. 3000 m - 16:17 Min. / 5:26 Min./km / Puls 149
in 17.2 km 5:36 Min./ km / Puls 143
+/- ca. 100 m / -5° leicht bedeckt und leichter Nordwind ca. 5 cm Neuschnee
Track http://connect.garmin.com/activity/275185581

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