Sonntag, 6. Oktober 2013

Anstrengender Ferienabschluss

In der Nacht nach der langen Tour um den Inselwesten schlafe ich sehr unruhig. Der Muskelkater vom Biken weckt mich bei jeder kleinsten Bewegung, und im Halbschlaf bin ich überzeugt, am nächsten Morgen keinen Schritt tun zu können.

Wie jeden Tag wecken uns die Hähne kurz vor Sonnenaufgang. Andi will versuchen, das Mitteltempo-Training über's Capo Pini wie geplant zu laufen. Ersatzlos möchte ich dieses nicht streichen. Vielleicht lassen sich meine geschundenen Muskeln ja zu einem langsamen, kurzen Jogging überreden?

Tatsächlich - das Gehen ist immer noch mühsam, aber das Joggen fühlt sich gar nicht so schlecht an. Lockeres Rennen funktioniert sogar besser als spazieren! 
Als Andi nach dem Einlaufen zum 12 Kilometer-Tempo-Dauerlauf beschleunigt, versuche ich mitzuhalten. Und siehe da - auch das geht!

Nach der Überquerung der Lacona-Ebene lasse ich ihn jedoch ziehen. Höhenmeter zu bewältigen traue ich mir heute definitiv nicht zu! 
Stattdessen laufe ich zurück, bis auf der anderen Seite der Ebene der Anstieg zum Monumento-Pass beginnt. Auf der Via dei Vigneti - "der Strasse der Weinberge" - welche oberhalb der Hauptstrasse durch Landwirtschaftgebiet führt, finde ich noch ein paar weitere hundert fast flache Meter. So geht es nun vier Mal hin und her.



Der Puls bleibt erfreulich tief, und das Laufgefühl überrascht mich vollkommen! Die vom Biken überbeanspruchten Muskeln profitieren vom Lauftraining und entspannen sich, während die Laufmuskulatur einwandfrei funktioniert und mich gar einen Hauch zu schnell über die Ebene trägt. Ein deutliches Beispiel für den Wert von unterschiedlichen, sich überlappenden Trainingsbelastungen.

Ich kann mich nicht erinnern, jemals ein so flaches Mitteltempo-Training gelaufen zu sein und geniesse das Dahinrollen, bis mich nach 8 Kilometern der Durst zu plagen beginnt. Da ich nur die Absicht hatte, joggen zu gehen, bin ich ohne Wasserflasche unterwegs. 
Ich versuche meine letzte Runde so zu legen, dass ich genau am Ende der Ebene auf Andi treffe, was tatsächlich gelingt. Er hat noch einen Schluck Wasser dabei, und wir können die letzten eineinhalb Tempo-Kilometer zusammen laufen.



Ein letztes Mal geniessen wir etwas wehmütig Kaffee und Brioches im Strandrestaurant "Miramar", denn wir haben beschlossen, heute schon aufzubrechen. Ab dem Nachmittag sind Regen, Gewitter und Sturm sind angesagt.




12 km Mitteltempo 57:00 Min. / 4:45 Min./km / Puls 150 / +/- 20 hm
in 16.0 km / 5:04 Min./km / Puls 144
+/- 45 hm / 20° schön
Track http://connect.garmin.com/activity/385809627

Das erste Jogging zuhause relativiert das optimistische Gefühl, das nach dem Mitteltempo-Training aufgekommen war. Die lange Heimreise hat uns richtig "einrosten" lassen.

10.1 km Jogging 5:50 Min./km / Puls 120
+/- 75 hm / 18° bedeckt, starker Westwind
Track http://connect.garmin.com/activity/385933568

Auf den ersten 20 Kilometer des Longruns fühlen wir uns besser, als bei den beiden langen Läufen auf Elba. Doch die letzte Dreiviertelstunde erinnert etwas zu sehr an die letzten harten Kilometer eines schlecht eingeteilten Marathons. Der Puls klettert, die Beine werden bleischwer und es zwickt überall. 
Nun ist - was das Laufen anbelangt - eine Ruhewoche angesagt, und diese haben wir nach dem erlebnisreichen "Trainingslager" auf Elba wirklich nötig.



32.0 km Longrun 5:30 Min./km / Puls 133
+/- 285 hm / 16° bedeckt, leichte "Bise" 
Track http://connect.garmin.com/activity/386469245

2 Kommentare:

  1. Hallo Marianne,
    das kann ich verstehen, dass der Abschied schwer fiel, soooo schöne Bilder! Aber bald geht es ja zumindest wieder nach Italien, wenn auch nicht auf die Insel!
    Viel Erfolg weiterhin bei der Vorbereitung auf den Marathon! Wobei ich aber keine ZWeifel habe, dass dies nicht gelingen würde...
    Liebe Grüße
    Elke

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  2. Hallo Elke
    Dass dir die Elba-Bilder so sehr gefallen, freut mich! Die Insel ist faszinierend, und ich hab heute begonnen eine Liste zu schreiben, welche Wanderungen und Entdeckungsreisen wir nächstes Mal unternehmen könnten.
    Ja, auf den nächsten Abstecher in die Toskana freuen wir uns sehr. In Firenze ist die Stimmung am oder kurz vor dem ersten Advent-Wochenende jeweils ganz speziell!
    Danke für deine guten Wünsche. Wir versuchen das Training so gut wie nur möglich zu dosieren, und hoffen, dass bis zum Schluss alle Puzzleteile, die auch noch dazu gehören, diesmal passen (Andi konnte in den letzten beiden Jahen wegen Erkältung keinen Herbstmarathon laufen...).
    Liebe Grüsse
    Marianne

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