Seit über elf Jahren laufen wir manchmal täglich die selbe Strecke, gucken in die selben Gärten, winken den selben Menschen zu, rufen schnell das immer gleiche "Hallo", "Guten Tag", "Schönen Abend" oder "En Guete" über den Gartenzaun.
Sehr selten sind wir bisher für ein Gespräch stehen geblieben, haben uns aber schon oft gefragt, was die Leute denken, ob sie wissen, wer wir sind, wo wir wohnen, was wir mit unserer "Lauferei" bezwecken, dass wir Marathon-Läufer sind?
Heute findet auf einem Vorplatz im Nachbardorf ein Apèro statt. Als wir von unserer Runde zurückkehren eilt die Hausherrin auf uns zu und fragt dabei: "Seid ihr auch in Berlin gelaufen?"
Aha, wir wurden offenbar beobachtet, und man sieht uns unser Trainings-Ziel wohl an...
Wir verneinen, und die Frau erzählt stolz, ihr Mann hätte zusammen mit dem Sohn als Inline-Skater am Berlin-Marathon teilgenommen. Der rüstige Rentner tritt hinzu, und wir gratulieren ihm zu seiner tollen "Fahr-Zeit" von 1:56 Stunden. Das Alter von 72 Jahren sieht man ihm nicht an, sondern schätzt ihn 10 Jahre jünger!
Die beiden vergessen ihre Gäste und kommen ins Schwärmen von ihrem unvergesslichen Marathon-Wochenende. Wir plaudern über Trainingslehre, Laufeinteilung, Pulsmessung und wie wichtig es ist, nie mit dem Aufhören anzufangen und mit dem Anfangen aufzuhören. Erstaunlich, wie wir in Vielem so ähnlich denken!
Viel zu schnell kriecht die Nebelkälte unter die feuchte Laufkleidung, nervös hüpfen wir von einem Bein auf's andere und stecken die kalten Hände unter die Oberarme. Wir fürchten uns zu erkälten, das Immunsystem ist in dieser fordernden Woche sowieso ein bisschen am Anschlag...
Man versteht die Geste. Wir verabschieden uns auf ein anderes Mal, wenn es wärmer ist. Die unerwartete Begegnung und das Feuer der beiden für Bewegung und Wettkampf-Sport hat uns inspiriert! Auf Skates haben wir noch nie 42 Kilometer zurückgelegt. Und wir können uns nicht recht vorstellen, dass wir in gut 20 Jahren noch dazu fähig sein könnten...
Immer dranbleiben, das ist ein guter Vorsatz! Aber mit wie viel Ehrgeiz und Leistungsanspruch? Noch eilen wir Traum-Zeiten hinterher. Aber wie lange noch?
Wenn auch Bestzeiten wohl bald nicht mehr möglich sein werden, so scheint die Lust auf gute Altersklassen-Leistungen nicht einfach so zu vergehen...
10.1 km Jogging 6:04 Min./km / Puls 116
+/- 90 m / 9° Nebel
Track folgt http://connect.garmin.com/activity/393748918
marianne, berlin auf inlines ist wirklich zu empfehlen! mit fast 30 km/h und gleichgesinnten durch die stadt und unter dem brandenburger tor durch zu fräsen ist ein erlebnis.
AntwortenLöschenkürzlich habe ich mit einem doppelstart geliebäugelt, aber rasch wieder verworfen, da ich alles andere als marathon-lauf-fit. was nicht ist kann aber wieder werden, hoffentlich.
gruss christine
Hallo Christine
AntwortenLöschenJa, was nicht ist, kann noch werden. Kann mir vorstellen, wieder auf den Geschmack von mehr Alternativ-Training zu kommen. Beim Skaten habe ich einfach einen Heidenrespekt vor Stürzen und Verletzungen, die mich vom Laufen abhalten könnten... Aber in einer Marathon-Ziel losen Zeit, könnte ich mir ein solches Abenteuer vorstellen!
Ein Doppelstart - das ist ein tolles Stück! Wünsche dir, dass du dir diesen Traum bald verwirklichen kannst! Alles Gute für deine Lauf-Fitness!
Liebe Grüsse
Marianne
Hallo Marianne,
AntwortenLöschenwelch nette Begebenheit! Das erinnert mich daran, dass mich letztes Jahr, als ich für den Paris Marathon die Longruns immer am Erftufer lief, einmal ein älterer Herr auf dem Rennrad ansprach. Ob ich auf etwas spezielles trainiere...? Nachdem ich mein Ziel preisgab, erzählte er, dass er auch schon diverse Marathons gelaufen sei, nun aber sein Knie weitere verhindere, er wünschte mir herzlich viel Glück.
Solche Begegnungen sind doch immer wieder schön!
Liebe Grüße und weiterhin erfolgreiches Trainieren!
Elke
Hallo Elke
AntwortenLöschenSolche Glückwünsche sind speziell! Zumal der ältere Herr genau gewusst hat, welch heftiges Erlebnis dir bevorstehen wird!
Danke für die guten Trainings-Wünsche!
Liebe Grüsse
Marianne