Heute scheinen die Hügel auf unserer Strecke doppelt so viele Höhenmeter zu bieten als normalerweise. Mit Gegenwind ist sogar das abwärts Laufen mühsam. Der kalte Wind braust um die Ohren und zerrt an den Haaren. Nach 12 Kilometern ist eine kurze Dehn-Pause nötig, um das steif gefrorene Muskelkorsett und die eingerostet scheinenden Gelenke wieder zu lockern.
Hätte ich nicht am Bach im Windschatten des Silberewaldes angehalten, wären mir die Frösche entgangen, die sich in dichten Knäueln im kürzlich neu angelegten Teich tummeln und schon eifrig für Nachwuchs gesorgt haben.
Auch das energische Hacken am Waldrand hätte ich verpasst. Der Vogel, der einen Baumstrunk so energisch mit dem Schnabel bearbeitet, dass die Späne wild durch die Luft fliegen, ist ein Schwarzspecht. Erst vor zwei Wochen hatte ich zum allerersten Mal einen solchen entdeckt. Zurzeit verwöhnt mich die Natur mit seltenen Beobachtungen!
Mit dem Wind im Rücken ist der Heimweg einfacher zu bewältigen. Aber so überzeugt wie gestern, dass ich mich endlich ganz vom Dubai Marthon erholt habe, bin ich heute nicht mehr. Nach der langen, warmen Dusche habe ich nur einen Wunsch, am Abend möglichst früh in die Federn zu kriechen.
22.3 km Longrun 5:32 Min./km / Puls 132 (74.2% max. HF)
+/- 165 hm / 8° leicht bewölkt, starke "Bise" (Nordostwind)
Track http://connect.garmin.com/activity/455530618
" Zur Zeit verwöhnt mich die Natur "
AntwortenLöscheneigentlich verwöhnt sie uns immer
es gibt in jeder Jahreszeit Beobachtungen vielfacher Art
toll das Foto mit dem Froschnachwuchs
ich liebe es auch
kann nicht genug von der Natur abbekommen
egal
wo ich bin
kaum zu verstehen, dass es bei uns Einwohner gibt
die nicht mehr wissen
wo der Wald
wo das Meer ist
weil sie nur noch sitzen
entweder im Auto
oder zu Hause
traurig !
Frühlingshafte Grüße von ganz oben !
Hallo Margitta
LöschenJa, die Natur verwöhnt uns jeden Tag mit irgendwelchen Überraschungen, was Wind, Wetter, Wolken, Flora oder Fauna anbelangt. Ich denke, dass meine Neugier diesbezüglich nie gestillt sein wird.
Wenn mir dann so spezielle Wesen wie ein Hermelin oder ein Schwarzspecht über den Weg laufen/fliegen, da gerate ich ganz aus dem Häuschen. Ach ja, gestern begegnete ich auch noch dem ersten Schmetterling des Jahres.
Das Gute und Spannende liegt doch oft wenige Schritte vor der Haustüre. Man muss es nur sehen!
Mehr noch als die Menschen, die nicht rauskommen, um an der Natur teilzuhaben, beschäftigen mich jene, die keine Sorge dazu tragen. Gestern musste ich einen Frosch-Laichballen vor dem Vertrocknen retten. Jemand hatte ihn aus dem Wasser gefischt und auf einem flachen Stein liegen gelassen.
Dass das Staunen und Betrachten nicht ausreicht?!
Frühlingsgrüsse aus der CH
Marianne
Hallo Marianne,
AntwortenLöschenuh, das kann ich mir vorstellen, wie da der Wind bei Dir geweht hat! Aber so ist das, da zwingt er Dich zum anhalten, und genau da entdeckst Du lauter schöne Dinge!
Liebe Grüße
Elke
Hallo Elke
LöschenIm Gegensatz zum Westwind bringt mich die Bise beim Versuch das geplante Trainingstempo zu laufen oft in Stress. Eigentlich wüsste ich ja, dass der Rückweg jeweils umso leichter fallen wird...
Sich Zeit zu nehmen Schönes zu entdecken sollte eigentlich sowieso der Hauptzweck der gemütlichen Trainings sein - du hast Recht.
Liebe Grüsse
Marianne
Das sind ja dicke Laichballen. Mann-o-Mann. Schon etwas früh. Und heute 16 Grad. Erstes Mal kurze Laufhosen! Yeah!
AntwortenLöschenIst ja beruhigend, dass du dir auch so Sorgen machst. Ich dachte immer, ich hätte einen Tick, wenn ich Teile der Natur zu retten versuchte...
Hallo Chris
LöschenHui, du traust dich schon in kurzen Hosen raus! Dazu war mir die Luft trotz zu frühem Frühlingsbeginn doch noch zu rauh.
Einen Tick hast du bestimmt nicht, wenn du unterwegs der Natur Gutes tust. Im Gegenteil, ein Gegengewicht zu achtlos weggeschmissenen Dosen-, Flaschen- und Fastfood-Verpackungen kann ja wohl nicht schaden!
Ich kann auf die Strasse hinaus kriechende Weinbergschnecken nicht einfach ihrem Schicksal überlassen und habe auch mal ein Training abgebrochen, um einen Wanderfalken mit gebrochenem Flügel einzufangen.
Viele Grüsse
Marianne