Um Viertel nach sechs Uhr starten wir zum letzten von gut 30 langen Läufen in diesem Jahr. Es ist dunkel und regnet leicht. Ab und zu trifft uns ein heftiger Schauer und kräftiger Südwestwind erleichtert uns die erste Streckenhälfte. Der Regen macht uns nichts aus. Das Finishergeschenk vom Aletsch-Halbmarathon - eine Windweste - schützt uns perfekt.
Eine Herausforderung sind die Zückerrüben-Transporte, die heute früh unterwegs sind. Um den Traktoren mit je zwei vollbeladenen Anhängern Platz zu machen, müssen wir mehrmals von der Strasse runter auf durchtränkte Wiesen oder Äcker ausweichen. Gigantische Rübenmäuse laden im Minutentakt mit donnerndem Gerumpel Anhänger voll, erleuchten mit ihren starken Scheinwerfern die Felder gespenstisch und hinterlassen mit den mannshohen Monster-Rädern dezimeter-dicken Lehm-Matsch auf den schmalen Feldwegen. Vielerorts staut sich das Regenwasser auf den verdichteten Feldern zu grossen Seen, die sich bis auf unsere Piste ausweiten. Mehrmals platschen wir knöcheltief durchs eiskalte Wasser, und das Balancieren auf den glitschigen Lehmklumpen macht den Mittelteil unseres langen Laufes sehr unruhig und anstrengend.
Zurück auf der Teerstrasse rollt es trotz Gegenwind deutlich besser, wirklich zufrieden sind wir mit unserer Form immer noch nicht! Die Geschwindigkeit lässt sich zwar gut halten. Trotz vermehrt eingestreuten Ruhetagen weicht die Halbmarathon-Müdigkeit bei uns beiden nur langsam. Ich muss gar mehrmals kurze Dehnpausen einlegen!
Plan oder besser gesagt Traum A, einmal einen Marathon unter 3:20 Stunden zu schaffen lege ich schon heute beiseite. Zurzeit tendiere ich eher zu sub 3:30 Stunden oder gar einem Erlebnis-Marathon mit Fotoapparat...
33.0 km 5:30 Min./km / Puls 134
+/- 265 hm / 9° Regen und starker Südwestwind
Track http://connect.garmin.com/activity/400583464
Hej Marianne
AntwortenLöschenWenn ich mir eure Laufkilometer anschaue und mit meinem Minimalisten Training vergleiche, dann wird mein Respekt vor dem Florenz Marathon nur noch grösser. Ihr beide habt ja jetzt noch eine Taperingphase vor euch und könnt somit zur Bestform gelangen, was mir, mit meinem Dauertapering wohl schwerer fallen wird. Lass dich nicht beirren und bleib dran, wenn es am Wettkampftag nicht stimmt, dann kannst du immer noch Plan B oder C hervorkramen.
Ich wünsche dir alles Gute.
Liebe Grüsse
Hugo
Hej Hugo
LöschenEs wird in der Tat spannend sein zu sehen, mit welchem der drei Trainingspläne man in Firenze am besten über die Runden kommen kann - obwohl wir für ein aussagekräftiges Resultat gar wenige "Testpersonen" sind ;-)
Viele Kilometer mit wenig Tempo oder wenige Kilometer mit schnellen Tempo-Spitzen? Es haben wohl beide Systeme ihre Tücken! Hoffen wir darauf, dass es verschiedene gute Wege ins Ziel auf der Piazza Santa Corce gibt!
Danke für die guten Wünsche! Ich bleibe dran, nur noch zwei Knacknüsse bis zum Tapering, doch dann muss ich wohl auf ein Wunder hoffen ;-)
Dir ebenfalls gutes Gelingen für die letzten beiden Trainingswochen und Schmerzfreiheit bis zum Tag X !!!
Liebe Grüsse
Marianne
Das sind die tollen Überraschungen auf dem Felde, denen man nur Laufend (oder mit dem Hund unterwegs) begegnet. Auch wenn's mühsam ist, über den Dreck zu balancieren - ist doch schon noch imposant, so eine Zuckerrübenernte...
AntwortenLöschenHallo Chris
LöschenJa, ich möchte diesen Direktkontakt zur Natur und dem Wachsen auf den Feldern nicht missen. Ein bisschen Fuss-Kraft- und Gleichgewichts-Training auf den matschigen Feldwegen kann auch nicht schaden, obwohl ich mir unterwegs für ein paar Kilometer gerne deine wasserdichten Trailschuhe ausgeliehen hätte ;-)
Gruss Marianne
Hallo Marianne,
AntwortenLöschendas war dann ja schon ein wenig Trailrunning mit Erlebniskomponenten... Respekt, dass Ihr Euch am frühen Morgen und bei solchem Wetter das nicht habt nehmen lassen!
Ich wünsche Euch immer die richtige Balance bei Hindernissen, egal wie matschig der Lehm ist!
Liebe Grüße
Elke
Hallo Elke
LöschenGeplant ist geplant. Wir haben die letzten 3 Trainingswochen in unserem Plan auf 4 Wochen gestreckt, so war uns schon in den Herbstferien bewusst, dass der längste aller langen Läufe vor Firenze auf diesen Mittwoch fallen würde. Andi hat extra frei genommen, da gab's kein Kneifen, auch wenn uns die eigenen Kinder für verrückt erklärten, weil es morgens um sechs Uhr regnete wie aus Kübeln ;-)
Nun hoffe ich, dass dieser "Trail-Run" der letzte Hindernislauf war vor Florenz und unsere Gratwanderung - auch dank deiner Wünsche für gute Balance - schliesslich bis zum "Gipfel" führt!
Liebe Grüsse
Marianne