Wir denken, dass vor unserem nächsten Halbmarathon, welcher in einem Flusstal stattfindet, ein Longrun am Fluss nicht schaden könne. Mit dem Ziel nach Nidau und zurück zu laufen, starten wir am Mittag in Büren an der Aare.
Es nieselt ein bisschen, hat aber kaum Wind. Das Wasser der Aare fliesst so ruhig dahin, dass eine Bewegung nur schwer auszumachen ist, und es entstehen wunderbare Spiegelbilder der üppigen Ufervegetation.
Nach wenigen Kilometern sehen wir einen Wanderweg-Wegweiser - "Uferweg Alte Aare - Büren 2 h 10 Min.". Eine kurze Überschlagsrechnung ergibt, dass diese Wanderzeit etwa 8 Kilometern entsprechen müsste. Wir nehmen uns diese Schlinge für den Heimweg vor. Früher als geplant wechseln wir in Brügg auf die andere Aare-Kanal-Seite und freuen uns auf's Entdecken eines neuen Weges.
Der Naturpfad entlang der alten, mäandernden Aare-Schlingen bietet so viel unerwartete Überraschungen, dass wir aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Alle paar hundert Meter gibt es kurze Stichsträsschen, die zu Lücken im Ufergebüsch führen und wunderbare Blicke über das Naturschutzgebiet freigeben. Bänkchen würden zum Verweilen einladen. Auf dem Wasser tummeln sich Schwäne, Enten, Haubentaucher, Blässhühner und Gänsesäger, im Schilf schwätzt der Teichrohrsänger, singen Rotkehlchen und Girlitz. Ich wünsche mir einen Feldstecher und viel Zeit zum Beobachten. Um den Sinn unseres Trainings nicht all zu sehr zu sabotieren, begnügen wir uns jedoch mit einem kurzen Augenschein auf den ursprünglichen Lauf der Aare.
Direkt auf dem Weg fehlt es nicht an Sehenswertem. Dass wir hier über eine Muschel stolpern, erstaunt uns sehr, erwartet man solche doch eher am Meeresstrand. Schnell gewöhnen wir uns an den Perlmutt-Schimmer dieser Schalen, denn stellenweise sind grosse Ansammlungen aufgeknackter Flussmuschel-Schalen verstreut. Wer schätzt diese wohl als Leckerbissen?
Immer dicht dem Ufer folgend, schlängelt sich das Weglein durch abwechslungsreiche Vegetation. Der Bärlauch blüht mit dem Raps um die Wette.
Eine schöne Aussicht oder Überraschung jagt die nächste, und wir sind ganz froh drum, denn die abrupte Umfangsteigerung macht sich schon weit vor der Halbmarathon-Marke bemerkbar. Kurz vor Büren staunen wir über diesen Fund - ein leeres Schwanen-Ei - und hoffen, das flaumig graue Küken sei wohlauf.
Nun beginnt es stärker zu regnen, wir lassen es uns aber nicht nehmen, noch einen Blick auf die Holzbrücke und das Städtchen von Büren zu werfen. Auf dem Heimweg sind wir froh um die Sitzheizung im Auto und die bereitgelegte Banane als Stärkung.
24 km Longrun 5:33 Min./km / Puls 131 (73.6% MaxHF)
+/- 25 hm / 12° Nieselregen
Track http://connect.garmin.com/activity/488073042
Gestern
11.1 km Jogging 5:53 Min./km / Puls 121 (68.0% MaxHF)
+/- 70 hm / 17° bedeckt
Track http://connect.garmin.com/activity/487271749
Hallo Marianne,
AntwortenLöscheneinen schönen Landschaftslauf hattet ihr da, ein wenig Regen kann da sicherlich nicht die Freude trüben! Von Brügg nach Büren sind wir mal mit den Rädern gefahren, das war schon nett. Dass es dort noch solche schöne Winkel gegeben hätte, wusste ich gar nicht!
Dann schon jetzt viel Spaß in Schweden bei Eurem HM! Hey und ich sehe, Deine läuferische to-do-Liste füllt sich ja schon wieder...
Liebe Grüße
Elke
Hallo Elke
LöschenEs ist schon erstaunlich, welche Welten sich öffnen, wenn man die gewohnten Pfade verlässt! Dass rechterhand des Nidau-Büren Kanals die alten Aare-Schlingen liegen, haben wir zwar gewusst, dass es einen Weg entlang dieses Naturschutzgebietes gibt, war eine schöne Überraschung.
Deine guten Wünsche nehme ich gerne mit in den Norden. Wir freuen uns schon sehr auf ein neues Laufabenteuer an den Ufern von Vindel- und Umeälven.
Genau, neue to-do-Perspektiven zu haben ist motivierend, wenn es auch einfach nur ums Dabei-Sein gehen kann.
Liebe Grüsse
Marianne