Die Sonne scheint herrlich. Die ersten beiden Kilometer hoch nach Bellmund und Hungerberg halten etwa 90 Höhenmeter für uns bereit. Uns wird in der langen Skinfit-Ausrüstung ziemlich warm. Bevor es genauso steil nach Jens runtergeht, geniessen wir die Aussicht auf den Bielersee und den Jura.
Wir erreichen das Gemüseland. Und auf den schnurgeraden Naturwegen zwischen den riesigen Feldern bläst uns ein sanfter Westwind entgegen. Die Lerchen singen, und es duftet herb nach frisch umgebrochener Erde.
Jens vom Gemüseland aus gesehen
Noch ein Blick zurück
Für Abwechslung ist gesorgt. Wir begegnen Reitern, Radfahrern und vielen Sonntags-Spaziergängern.
Und schon sind wir in der nächsten Ortschaft. Kappelen ist erstaunlich pittoresk. Es geht vorbei an schön gepflegten Bauernhöfen und der kleinen Kirche.
Und schon sind wir in der nächsten Ortschaft. Kappelen ist erstaunlich pittoresk. Es geht vorbei an schön gepflegten Bauernhöfen und der kleinen Kirche.
Ein besonderes Highlight auf der Strecke ist die alte Holzbrücke und das schmucke Städtchen von Aarberg.
Wir haben die Strecke auf einer Kopie der Velo-Karte eingezeichnet und finden uns meist gut zurecht. Trotz umfangreicher Trainingswoche "läuft" es gut.
Zwischen Aarberg und Lyss geht's an der alten Aare durch einen wild gewachsenen Wald. Wir kommen an unserer alten Heimat vorbei. Unglaublich - 20 Jahre sind vergangen, seit wir hier ausgezogen sind!
Die richtige Abzweigung unter der Bahnstrecke hindurch aufwärts nach Ammerzwil zu finden, ist nicht ganz einfach. Die Pause zum Karten Lesen gibt uns aber Gelegenheit zu einem Blick zurück auf die zurückgelegte Strecke.
Wir finden den richtigen Feldweg. Unglaublich, wie weit wir schon gekommen sind! (Zwischen den Häusern ist der Hungerberg bei Jens zu sehen.)
Bucklig bergab und bergauf geht's über den Weiler Weingarten nach Ammerzwil (ca. 90 Höhenmeter ab Lyss). Die Landschaft ist aber wunderschön und uns kaum bekannt, obwohl wir seit über 20 Jahren in dieser Gegend wohnen!
Ammerzwil
Blick zurück nach Weingarten
Bis nach Grossaffoltern können wir es eine Weile rollen lassen. Jetzt versorgen wir die Kartenskizze, denn langsam erreichen wir bekanntes Trainings-Gebiet.
Nach dem Besuch bei den vielen Störchen, welche auf den Bauernhäusern von Grossaffoltern nisten und schnabelklappernd balzen, nehmen wir den letzten grösseren Buckel der Strecke in Angriff. Bei Vorimholz biegen wir Richtung Scheunenberg und Limpachtal ab.
Obwohl die Strecke abwärts führt, werden meine Beine nach bald 100 Wochenkilometern langsam müde. Andi ist jedoch munter wie ein Wiesel.
In Scheunenberg erreichen wir den Talboden des Limpachtals. Eine letzte Kurve, dann geht's 6 Kilometer schnurgerade, aber immer ganz leicht wellig dem Ziel des Nachtmarathons in Oberramsern entgegen.
Hinter dem Wald in der Ferne sind wir seit 19 Jahren zuhause. Es wird wohl langsam Zeit, dass wir mal am Marathon "vor unserer Haustüre" mitmachen!
Wir hatten ein, zwei Reserve Kilometer eingeplant, für den Fall, dass wir unterwegs "Irrwege" gelaufen wären. Beim Restaurant Löwen in Balm steht mein Auto, und die Gäste, welche die späte Nachmittagssonne auf der Terrasse bei einem Umtrunk geniessen, rufen uns zu, es habe noch Plätze frei. Ich habe meinen 100. Wochenkilometer zurückgelegt. Nun geht's noch einen Kilometer Oberramsern entgegen. Wir sehen den Zielort wenigstens von ferne, bevor wir wenden und genau nach 3 Stunden und 32 Kilometern wieder beim Restaurant Löwen ankommen.
Nun ist die Sonne weg. Wir setzen uns in die kleine Gaststube und geniessen heisshungrig und sehr durstig eine absolut köstliche und "lebensrettende" Kraftsuppe mit Siedfleisch und Brot, Apfelschorle, Wasser und einen lang ersehnten Kaffee.
Wir sind uns einig! Wir sollten unsere gewohnten Trainings-Strecken öfters verlassen! Das war eines unserer schönsten Trainings!!!
+/- 290 hm / 11° schön, leichter Westwind
102.4 Wochenkilometer :-)
Track http://connect.garmin.com/activity/282754623
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