Donnerstag, 6. Dezember 2012

Ohne Stirnlampe durch die Winternacht

Das Vorhaben, um fünf Uhr früh in die Winternacht hinaus joggen zu gehen, hat uns eine etwas unruhige Nacht beschert. Mehrmals schaute ich nach, ob und wie heftig es schneit.
Tatsächlich waren wir schlussendlich lange vor dem Schneepflug auf frisch verschneiten Strassen unterwegs. 
Anfangs fiel es mir schwer, durch den Neuschnee zu stapfen. Entweder mussten wir mit grösserem Kniehub laufen, oder den stiebenden Schnee mit den Fussspitzen vor uns her schieben. Und die Asics 2160, die ich im Winter des guten Profils wegen schätze, aber schon lange nicht mehr getragen hatte, fühlten sich an wie Bleiklötze. Zum Glück sah ich die Pulswerte auf der Uhr nicht!
Bald knipsten wir die Stirnlampen aus. Der Schnee erhellte die Landschaft ausreichend. Und je länger wir einfach nach Gefühl durch die verzuckerte Landschaft trabten, desto mehr begannen wir diesen Lauf zu geniessen. Sogar im Wald kamen wir ohne Licht zurecht. Die tief verschneiten Tannen liessen mich an den hohen Norden denken. Über uns tat sich zwischen den Bäumen ein Wolkenfenster auf, die Sterne funkelten hell, und genau als ich dachte, dass nur noch das Polarlicht fehle, schoss eine lange und intensiv leuchtende Sternschnuppe über den Himmel. Das Erlebnis war so unerwartet, heftig und mystisch, dass ich Gänsehaut kriegte.
Immer wieder entpuppen sich solche grenzwertigen Trainings als absolute, unvergessliche Hightlights im Läuferleben!
Zurück in der "Zivilisation" hatte der Schneepflug gewirkt und die Strassen in spiegelglatte Eisbahnen verwandelt...

12.1 km Jogging 6:00 Min./km / Puls 132
+/- 85 hm / 2° schneebedeckte Strassen
Track http://connect.garmin.com/activity/249628346

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