Dienstag, 20. Mai 2014

Sommer Intervall

Vor genau einer Woche habe ich beim Training gefroren wie noch nie im Leben, und heute klettert das Thermometer bis auf wenige Zehntel auf die Marke "Sommer" (25°).
Zum Laufen bleibt nur über Mittag Zeit, und noch bevor ich richtig loslege, wird mir so warm, dass ich beim Brunnen im Nachbardorf einen Halt einlegen muss.

Die nassen Haare und der feuchte Sonnenschild sind wieder trocken, bevor die erste schnellere Etappe zu Ende ist. Die vorgenommene Pace knapp unter 4:59 Min/km. zu laufen braucht grossen Energie-Einsatz.
Der zweite Tempo-Abschnitt bietet die meisten Höhenmeter. Der Lohn für die Anstrengung ist heute eine fantastische Fernsicht auf die Alpen. Im Vergleich zur letzten Woche haben sich die Berge bereits einer grossen Schneelast entledigt. Der Anblick der verschneiten Gipfel vermag jedoch keine Kühlung zu spenden, und ich bin heilfroh, als mich die Garmin endlich eine Pause einlegen lässt.

Der Rückweg ist einfacher, es geht häufiger abwärts. Nun kann ich mich besser von den Werten auf der Uhr lösen und den Schwalben und Mauerseglern zuschauen, die mit melodischem Gezwitscher oder schrillen Schreien in akrobatischem Flug zwischen den Bauernhäusern herum kreisen. Süss duftendes Heu liegt auf den abgemähten Wiesen, und ganze Orchester von Heuschrecken und Grillen "musizieren" im blumenübersäten Gras der Wegränder. Solche Sommer-Szenen versetzen mich unweigerlich zurück in die unendlich lange scheinenden Sommerferien der Kindheit. Auf dem dritten Kilometer wird diese Etappe dennoch lang, und ich genehmige mir einen weiteren Kühl-Stopp am Brunnen eines Bauernhauses.

Die letzte Pause verbringe ich im schattigen Wald und kann mich dabei so gut erholen, dass der Schluss-Abschnitt viel besser gelingt als erwartet. Die Kühe, die sich zum Ruhen und Wiederkäuen niedergelassen haben, wenden alle gleichzeitig die Köpfe, als ich den letzten Hügel hinan hetze und schauen mir ziemlich verständnislos hinterher.

Die Zeit als ich mit einer Pace von 4:45 Min./km einen Marathon durchzustehen vermochte wird immer mehr zu einem unwirklich scheinenden Abstecher in meiner Laufgeschichte. Mit dem heutigen Training bin ich trotzdem ganz zufrieden. Auch wenn es heiss und sehr anstrengend war, fühlte ich mich körperlich viel besser und unbeschwerter als in den letzten Wochen, so dass trotz allem ein Hauch von Hochgefühl aufkam. 

4 x 3000 m Marathon-Tempo Intervalle 
4:53.9 Min./km / Puls 157.8
1. 3000 m 4:54.8 Min./km / Puls 154
2. 3000 m 4:54.1 Min./km / Puls 160.3 (hügeligste Etappe)
3. 3000 m 4:55.6 Min./km / Puls 159.3
4. 3000 m 4:51.2 Min./km / Puls 157.7
in 18 km 5:16 Min./km / Puls 151
+/- 105 hm / 22° strahlend sonnig und heiss
Track http://connect.garmin.com/activity/503344367

2 Kommentare:

  1. Hallo Marianne,
    ja derzeit schwingt das Thermometer locker nach oben, auch bei uns. Gestern war ich in Heidelberg und war heilfroh, dass unser Dienstwagen und auch die Tagungsräume klimatisiert waren. Lustig, dieser Tage musste ich auch daran denken, wie verwöhnt man doch als Kind war mit 6 Wochen Sommerferien. und in meiner Erinnerung war IMMER Sonnenschein...
    Dein Puls war ziemlich hoch, Hitze und Höhenmeter, vermute ich?
    Liebe Grüße
    Elke

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    1. Hallo Elke
      Schön ist er ja der Sommer! Ich brauche immer ein paar Tage Angewöhnungszeit bis der Puls nicht mehr so extrem auf die Wärme reagiert.
      Ja, das mit dem ewigen Sonnenschein in den langen Ferien der Kindheit hat was - ich kann mich nur an einen Regen-Sommer erinnern!
      Liebe Grüsse
      Marianne

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